Orbit auf Konfrontationskurs

Nach dem Flop 2003 hat die Orbit ihr neues Konzept für 2004 präsentiert und für 2005 eine Verschiebung auf den Frühling in Aussicht gestellt.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/22

     

Alain Pittet, Leiter der Business Unit Dienstleistungsfachmessen bei der Messe Basel, sagte es deutlich: «Die Orbit hat 2003 stärker als alle anderen IT-Messen in Europa gelitten.» Aussteller und Besucher blieben in Massen fern. «Wir haben in die Orbit 2003 extrem viel investiert», so Pittet.
Auch wenn die Erwartungen für 2004 – 550 Aussteller und etwa 15’000 Quadratmeter Ausstellungsfläche – erfüllt werden, verliert die Messe noch etwas Geld, erläuterte er zusätzlich. «Wir betrachten das als Investition in die Zukunft.» Kostendeckend wären also wohl erst die 20’000 Quadratmeter, die längerfristig angestrebt werden.

Neues Konzept 2004

Die Messeleitung hat für 2004 ein neues Konzept vorgestellt. Die Kernpunkte: Die Messe soll eine horizontale Gesamtschau der Industrie bieten und zur «Match Making Bu-sinessveranstaltung» aufgebaut werden. Zielpublikum sind Geschäftsführer, Entscheider und IT-Fachkräfte aus Unternehmen aller Grössenordnungen, es gibt also keine Fokussierung auf KMU.
Die Messe dauert wieder vom Dienstag bis zum Freitag, der Samstag wurde fallengelassen. Ausserdem werden die Preise leicht gesenkt: Bei Standgrössen über 200 Quadratmeter und Anmeldung bis 31.3. soll der Quadratmeterpreis nun 219 statt 233 Franken betragen. Bei späterer Anmeldung 260 statt 270 Franken.
Des weiteren soll die Messe klar strukturiert werden. Sie wird in vier «Areas» unterteilt: «Communications Area», «Systems Area», «Solutions Area» und «Services Area». Jeder Bereich soll ein Area Center und Gemeinschaftsstände («Parcs») zu Spezialthemen umfassen.

Es kann nur eine geben?

Obwohl Pittet zuerst betonte, dass das neue Konzept nun längerfristig gelten soll, stellte er dann
doch noch eine revolutionäre Änderung in den Raum: «Es ist gut möglich, dass die Orbit 2005 im Frühling stattfinden wird.» Das entspreche einem Wunsch, den viele Aussteller geäussert hätten.
Damit ginge man auf direkten Konfrontationskurs mit der im Februar stattfindenden Internet Expo, denn kaum ein Aussteller würde dann noch beide Messen belegen. Wieso das? Gemäss Pittet wünschen sich viele Marktteilnehmer nur noch eine grosse IT-Messe in der Schweiz. Die Messe Basel, kann man nur folgern, hat den gleichen Wünsch und will die Gegenseite mit dieser Drohgebärde an den Verhandlungstisch zwingen.

Internet Expo gesprächsbereit

Was sagt Reed, Veranstalter der Internet Expo, dazu? Messeleiter Giancarlo Palmisani: «Ich glaube nach wie vor, dass die Schweiz sowohl eine grosse IT-Leistungsschau als auch eine Internet-fokussierte Messe brauchen kann.» Reed sei aber, fügt er hinzu, gesprächsbereit.
«Wie oft will die Orbit das Konzept noch ändern?», kritisiert er allerdings grundsätzlich.
Bei Reed setze man lieber auf Stabilität, und konzentriere sich jetzt darauf, die iEX 2004 gut über die Bühne zu bringen. Für diese erwartet er momentan etwa 300 Aussteller, was nur einen geringen Rückgang gegenüber 2003 (330 Aussteller) bedeuten würde. (hjm)


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