In der Schweizer Niederlassung des US Mega-Outsourcers
EDS hat man mit nicht wenig Bangen auf den Entscheid des Swiss-Verwaltungsrates über die zukünftige Strategie gewartet. Für EDS Schweiz, die im November 01 bekanntlich die ehemalige Swissair-Tochter Atraxis übernommen hatte, stand einiges auf dem Spiel. Die Swiss trägt einen Viertel zum Umsatz von EDS Schweiz bei und ist der grösste Kunde in EMEA.
Wäre die Schweizer Airline nun an die Lufthansa gegangen, wäre sie als Kunde für EDS wohl langfristig verloren gewesen. Denn Lufthansa fährt eine Konzernstrategie und versucht beispielsweise auch, innerhalb der Star-Alliance ein einheitliches Reservationssystem durchzusetzen.
Neue Chance statt verlorenen Kunden
Dass sich die Swiss nun der Oneworld-Allianz anschliesst, verstärkt hingegen die Position von
EDS. Denn mit der American Airline hat der US Outsourcer bereits einen Kunden in der Allianz. Die Oneworld-Allianz hat übrigens kein einheitliches Reservationssystem.
Werden die Pläne für ein solches konkret, so befinden sich die ehemaligen Atraxis-Leute in einer guten Ausgangsposition, einen solchen allfälligen Mega-Auftrag zu ergattern. Man baue bereits an der nächsten Generation eines Reservationssystems, sagt denn auch EDS-Sprecher Mark Saxer.
Software verkauft
Hingegen wurde mit der Software axsResource ein altes Stück Atraxis-Erbe an Sabre verkauft. Es ging um eine kleine Summe, sagt Saxer. (Zusätzlicher) Stellenabbau bei EDS Schweiz sei mit dem Verkauf nicht verbunden und es müssen auch keine Ex-Atraxis-Leute zu Sabre wechseln.
Der Verkauf ist ein kleines Puzzlestück in der Strategie von
EDS, nicht-strategische Operationen zu versilbern und so wieder mehr Cash zu äufnen. (hc)