Aufräumaktion bei Tech Data

Tech Data entlässt in den USA und setzt den Deutschlandchef auf die Strasse. Die Schweiz meldet «schwarze Zahlen».

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/13

     

Um die im vergangenen Geschäftsjahr eingefahrenen Verluste wieder wett zu machen wird beim weltweit aktiven Distributor Tech Data der eiserne Besen geschwungen. In den USA verlieren 200 Angestellte – 7 Prozent der US-Belegschaft – ihren Job.
Ausgekehrt wird in diversen Niederlassungen, betroffen vom Besenschwung, so Tech Datas Senior Vice President of Human Resources Lawrence Hamilton, seien Arbeiter gleichermassen wie Senior Manager in den Bereichen Marketing, Buchhaltung und Logistik. Acht Training Center werden dicht gemacht, die Aufgaben an 200 Training-Partner im ganzen Land ausgelagert.

Deutschlandchef fliegt

Auch bei Tech Data Deutschland fliegen die Fetzen. Zentraleuropa-Chef Andreas Dürst hat kurzerhand den Deutschland-Chef des Distis, Martin Furuseth, vor die Tür befördert. Das gleiche Schicksal ereilte Vertriebsdirektor Mario Stollmeier.
Furuseths Nachfolger wird Marcus Adä, bisher Geschäftsführer bei Tech Data Midrange. Er wolle eine «schlanke, agile, hemdsärmelige Organisation», lässt sich Dürst zitieren. Tech Data hat in Deutschland in den vergangenen Jahren gegenüber Ingram an Boden verloren.
Bereits im Mai verkündete der damals gerade frischgebackene Zentraleuropachef am Tech Data Forum in München, den Disti (in Deutschland) wieder zu dem machen zu wollen, was er einmal war: die Nummer Eins.

Schweiz in den «Schwarzen»

Tech Data Schweiz mutierte unterdessen, wie bereits angekündigt, zur GmbH mit einem Eigenkapital von zwei Millionen Franken. Das soll im übrigen mit allen europäischen Niederlassungen geschehen. Für Kunden und Lieferanten bedeute der neue juristische Stand keine Änderungen, erklärt Manfred Steinhardt (Bild), Managing Director von Tech Data Schweiz.
Die Schweizer Niederlassung vermeldet letztlich für das erste Quartal 03 «schwarze Zahlen» bei einem insgesamt schrumpfenden Markt. Man habe «weitere Marktanteile hinzugewonnen», so Steinhardt. Ob für den Verbleib der Rotkreuzer in den schwarzen Zahlen auch Arbeitsplätze geopfert wurden, liess sich Steinhardt hingegen nicht entlocken. (sk)


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