Siemens-Skandal: Ex-Finanzvorstand unter Verdacht

12. Januar 2007

     

Die Ermittlungen in der Siemens-Schmiergeldaffäre fokussieren sich immer weiter auf den Zentralvorstand in München. Wie Spiegel Online heute berichtet, zählt nun auch der im April des letzten Jahres abgetretene Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger zum Kreis der Verdächtigen. So soll der 54jährige am vergangenen Dienstag den ganzen Tag über vernommen worden sein. Noch im Dezember 2006 hatte Neubürger in einem Zeitungsinterview erklärt, dass der Siemens-Vorstand "offenbar hinters Licht geführt" worden sei.

Damit verdichten sich auch die Verdachtsmomente gegen den früheren Konzernchef und heutigen Aufsichtsratsvorsitzenden Heinrich von Pierer. Neubürger galt lange Zeit als enger Vertrauter von Pierers und wurde zwischenzeitlich gar als dessen Nachfolger gehandelt, ehe er überraschend "aus privaten Gründen" ausschied.


Laut Spiegel sollen auch Angestellte der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zu den Vorwürfen vernommen worden sein. Demnach sei der Finanzvorstand sowie ein Aufsichtsratsmitglied von den Wirtschaftsprüfern auf fragwürdige Zahlungen im Zusammenhang mit Beraterverträgen aufmerksam gemacht worden sein. Neubürger befindet sich nach wie vor auf freiem Fuss, soll aber nächste Woche weiter vernommen werden. (mag)


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