Die Angst vor dem Datenverlust

Firmen schätzen Geschäftsrisiken zwar zunehmend besser ein, bei vielen fehlt jedoch eine integrierte Risiko-Strategie, die auch die IT einschliesst.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/06

     

Innerhalb ihrer Planung sehen rund zwei Drittel der IT-Manager den Verlust geschäftskritischer Daten als grösste Gefahr – noch vor der Downtime wichtiger Systeme. Dies zeigt die neue Studie «Managing Information Risk» des englischen Marktforschers Freeform Dynamics. Für die von CA gesponserte Untersuchung wurden 715 IT-Manager aus Europa und dem Nahen Osten befragt.
Rund ein Drittel der IT-Leiter hat wenig Vertrauen in die dezentrale Speicherung geschäftskritischer Informationen auf Servern, PCs und mobilen Geräten. 62 Prozent der Befragten sehen in der Zunahme von an unterschiedlichen Orten und auf verschiedenen Systemen gespeicherten Daten und in deren Wiederherstellung eine grosse Herausforderung.
Jon Collins von Freeform Dynamics bestätigt: «Die Sicherung verteilter Daten kann zu einem Alptraum werden, wenn das Risikomanagement nicht geplant und integriert angegangen wird.» Als notwendig erachtet er die Festlegung effizienter Prozesse, robuster Regeln, den Einsatz ausgereifter Technologien und die zentrale Überwachung und Steuerung aller Sicherungs-Managementtools.

IT-Leiter zu wenig einbezogen

Die Studie zeigt einen Widerspruch zwischen dem Risikobewusstsein der IT-Manager und ihrem konkreten Handeln. Eine integrierte Risikostrategie, die auch die IT mit einschliesst, fehlt offensichtlich bei vielen Unternehmen.
Nur gerade 30 Prozent der IT-Leiter sind an der Diskussion der Geschäftsrisiken auf Unternehmensebene beteiligt. Das ist beunruhigend, da die am meisten genannten Risiken direkt mit der IT zusammenhängen. Diese können, wie die Autoren der Studie schreiben, nur als Teil einer übergreifenden Strategie angegangen werden, in welche Geschäftsführung, persönliche Ausbildung sowie flexible Prozesse und Regeln einbezogen werden. Damit die IT-Leiter ein Konzept für die Optimierung der Datenspeicherungs- und Wiederherstellungs-Prozesse entwickeln können, muss bekannt sein, welche Risiken geschäftsrelevant sind und welche Anforderungen an die IT-Verfügbarkeit gestellt werden. Service-Level-Agreements .

Fehlende Management-Werkzeuge

Mit SLA-Strategien und prozessübergreifenden Technologien als Basis für ein unternehmensweites Risiko-Management haben sich laut der Studie bisher nur gerade 32 Prozent der Unternehmen beschäftigt.
Auch der Einsatz von Managementlösungen ist noch relativ gering: Grundlegende Technologien wie E-Mail-Archivierung und -Wiederherstellung (54 Prozent), Workflow- und Dokumentenmanagement (45 Prozent), Lösungen für die zentrale Steuerung der installierten Archivierungs- und Dokumentenmanagementsysteme (43 Prozent) oder für Federated Search & Discovery (37 Prozent) sind noch längst nicht bei allen Unternehmen im Einsatz. 44 Prozent der befragten Unternehmen haben laut der Studie noch kein einziges der genannten Management-Tools implementiert. (fis)


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