Mobil bewegt sich


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/11

     

Die Mobiltechnologien versprühen ­eine besondere Aura. Es hat nach wie vor etwas Magisches, wenn man mit einem PDA von unterwegs seine E-Mails bearbeitet, schnell via Internet eine Telefonnummer abfragt, sich im Zug zu einer Partie Solitaire hin­reissen lässt oder ein Foto auf der Terrasse des Empire State Building schiesst und es durch die Luft und das Tiefseekabel im Atlantik in die traute Heimat spediert.
Die Mobilnetzbetreiber scheffelten in diesem stets expandierenden Markt über Jahre Geld wie Heu. Erst allmählich findet eine gewisse Sättigung statt, und mit neuen Anbietern sowie alternativen Geschäftsmodellen gerät das Preisgefüge je länger, je mehr ins Rutschen. Damit wird auch der Business-Einsatz von Mobiltechnologien attraktiver.
Die nach wie vor (zu) hohen Verbindungsgebühren sind aber nicht der einzige Grund, weshalb im Geschäft mit den Mobiltechnologien Vorsicht geboten ist. Wohl gerade wegen ihrer besonderen Aura werden Mobile-­Lösungen schnell überschätzt oder allzu leichtfertig eingesetzt. Oft fehlt zum Beispiel auf Kundenseite das Bewusstsein, dass mit dem Einsatz von Mobile-Produkten gleichzeitig auch die Sicherheitsinfrastruktur aufgerüstet werden muss und dass die Mitarbeiter im Umgang mit den Technologien geschult und auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden müssen. Alles Kostenfaktoren.
Diese Blauäugigkeit auf der Kundenseite auszunutzen und schnell ein Projekt durchzudrücken, ist ein Schuss ins eigene Knie. Bleibt der Kunde schliesslich auf einer unfertigen mobilen Investitionsruine sitzen, hat man als Geschäftspartner seine Glaubwürdigkeit verspielt.
Vielmehr sollte man sich damit profilieren, den Kunden auf Risiken dieser Technologien und deren Folgekosten hinzuweisen. Und: Wie überall in der IT sollte man die Frage nach dem Return on Investment stellen. Dass der möglichst neueste Blackberry in Business-Kreisen als chic gilt und den Status eines Lifestyle-Accessoires erlangt hat, sollte man nicht als Verkaufsargument bemühen. (Matthias Pfander, Redaktor)


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