Also macht den Unterschied

Der grösste Schweizer IT-Distributor reagiert auf den massiven Preiszerfall und verpasst sich eine neue Struktur. Effizienzsteigerung und die Entwicklung neuer Geschäftsfelder stehen an oberster Stelle der Reorganisation.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/20

     

Beim Emmener Distributor Also ist der Gewinn eingebrochen (s. Seite 15) und es erstaunt deshalb nicht, dass nun eine grundlegende Reorganisation ansteht. Wichtigste Neuerung ist die strikte Trennung von Volumengeschäft und Value Added Distribution (VAD). Herbert Gasser leitet die Business Unit «Volume Distribution», Harry Vojnowoski die Abteilung «Value Distribution». Eine eigene Abteilung bildet das Volumengeschäft mit HP-Produkten (PCs, Peripherie), die von Urs Leisibach geleitet wird. Die HP-Highend-Produkte (Storage, Unix-Server) werden der VAD-Abteilung zugeordnet. Bei IBM respektive Lenovo macht man ebenfalls eine Trennung: Lenovo-Produkte werden der Volumen- und IBM-Produkte der VAD-Abteilung zugeordnet. Hier finden sich auch Hersteller wie Sun, Cisco und neu Hitachi Data Systems (HDS). Das Supply-Geschäft der ACS Trading bleibt wie es ist und wird weiterhin unter diesem Namen geführt.

Entweder oder

«Wir hatten in der Vergangenheit organisatorisch immer einen Mix zwischen Volumen und Value, was dazu führte, dass der Kunde nicht wusste, was er von uns erwarten konnte», sagt Marc Schnyder, Geschäftsleiter von Also Schweiz. Die neue Einteilung sei der Versuch, die Erwartungshaltung des Kunden «sauber abzugleichen». Im Klartext: Weil mit dem Preiszerfall – gemäss Schnyder sanken die durchschnittlichen Unitpreise in den letzten drei Jahren um 25 Prozent – auch die Nettoerlöse der Produkte im Volumengeschäft massiv gesunken sind, kann man sich Beratung schlicht nicht mehr leisten. «Wir müssen gezwungenermassen zwischen reinen Logistikdienstleistungen und VAD-Geschäft unterscheiden», sagt Schnyder «denn wir haben es je nach Produkt mit vollkommen unterschiedlichen Auftragswerten, Produktpreisen und auch mit unterschiedlichen Bedürfnissen der Kunden zu tun.»
In der Praxis bedeutet es, dass in Emmen alle auf Hersteller ausgebildeten und zertifizierten Mitarbeiter in der VAD-Abteilung zusammengefasst werden. Produkte, die keine Presales-Beratung brauchen, bei denen aber effiziente und möglichst kostengünstige Logistik an oberster Stelle steht, werden der Volumen-Abteilung zugeordnet.

UE in eigener Abteilung

Eine neue Abteilung namens «Business Development» befasst sich mit der Entwicklung von neuen Geschäftsfeldern. Daniel Kuster, der frühere Marketing- und Sales-Verantwortliche, leitet diesen Bereich. Er hat unter anderem die Aufgabe, das Geschäft mit Unterhaltungselektronik-Produkten voranzutreiben. Gemäss Schnyder gibt es aber noch weitere Geschäftsfelder, die man prüfe, so zum Beispiel das Geschäft mit Komponenten, das Also heute nur sehr eingeschränkt betreibt. In Kusters Abteilung ist das bestehende Retail-Geschäft von Sandy Tschopp angesiedelt und auch Hersteller wie Sony oder Apple finden sich hier. (mh)


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