Massenabgänge bei Comparex: Kantonsgericht spricht sechs Schuldsprüche aus

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4. Februar 2020 - Zehn Jahre nach dem Eklat bei Comparex Schweiz und dem Wechsel der fast kompletten Belegschaft zu Bison IT Services wurden die Verantwortlichen nun verurteilt.

Vor knapp zehn Jahren ist es bei der damaligen Comparex Schweiz zu einem Massenexodus gekommen. Das Management und fast die gesamte, rund 200 Leute starke Belegschaft wechselten zur damals neu gegründeten Bison IT Services, und rasch wurden seitens Comparex rechtliche Schritte eingeleitet basierend auf dem Vorwurf, das damalige Comparex-Kader hätte die Mitarbeiter mit falschen Angaben zum Comparex-Mutterhaus, Job-Garantien und vorgefertigten Kündigungsschreiben zu Bison IT Services gelockt.

Nach dem Luzerner Kriminalgericht 2016 hat nun das Luzerner Kantonsgericht ein Urteil gefällt und dabei sechs Kadermitglied der ehemaligen Comparex zu bedingten Freiheits- und Geldstrafen verurteilt, da sie für den Wechsel der rund 180 Mitarbeiter mitverantwortlich gemacht werden. Die höchste Strafe erhielt der damalige Bison-Geschäftsführer, der gleichzeitig Comparex-Verwaltungsrat war. Er wurde der qualifizierten ungetreuen Geschäftsbesorgung schuldig gesprochen und bekam eine bedingte Freiheitsstrafe von 2 Jahren aufgebrummt. Ebenfalls eine bedingte Freiheitsstrafe von 14 Monaten gab es gegen den damaligen CEO von Comparex.

Die übrigen vier Verurteilten wurden wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung zu bedingten Geldstrafen in der Höhe von Total rund 25'000 bis 40'000 Franken verurteilt. (mw)

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