Amazon zieht wegen Microsofts Pentagon-Cloud-Auftrag vor Gericht

25. November 2019 - Der Auftrag für das Cloud-Projekt Jedi des Pentagons sei mit politischer Motivation vergeben worden, sagt Amazon, und klagt deswegen gegen die Entscheidung.

Amazon klagt gegen die Vergabe des Cloud-Projektes Jedi des amerikanischen Verteidigungsministeriums an Microsoft, wie "Spiegel" berichtet. Im Oktober konnte Microsoft den Milliardenauftrag des Pentagons für sich entscheiden ("Swiss IT Reseller" berichtete).

Nun zieht Amazon also vor Gericht, um die Entscheidung anzufechten. Es habe "klare Mängel, Fehler und unverkennbare Voreingenommenheit" in der Auftragsvergabe gegeben, wie Amazon verlauten liess. Amazon unterstellt dem Pentagon damit, dass der Entscheidung politische Motivationen zugrunde lägen. Amazon-Chef Jeff Bezos (Bild) und US-Präsident Donald Trump liegen sich seit geraumer Zeit schon in den Haaren und trugen ihre Fehde vornehmlich auf Twitter aus. Bezos gehört unter anderem auch die Trump-kritische Zeitung Washington Post. Nun schein der anhaltende Konflikt erstmals massgeblich Einfluss auf das Geschäft von Amazon zu haben.

Amazon versucht, den Prozess unter Verschluss abhalten zu können, da es um vertrauliche Finanzinformationen gehe und deren Veröffentlichung Wettbewerbsnachteile nach sich ziehen würde. Das Pentagon bezeichnet das Verfahren derweil als "fair". Das Cloud-Projekt Jedi (Joint Enterprise Defense Infrastructure Cloud) umfasst die Cloud-Strategie der US-Armee. Der Auftrag soll über etwa zehn Jahre mehr als neun Milliarden Dollar umsetzen. (win)

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