Avaya in Schwierigkeiten

11. August 2022 - Avaya musste für das jüngste Quartal ein Umsatzminus von über 20 Prozent hinnehmen und soll offenbar Zweifel daran haben, ob die Geschäftstätigkeit fortgeführt werden kann.

Business-Communications-Spezialist Avaya hat die Ergebnisse für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres veröffentlicht. Dabei meldet das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 732 Millionen Dollar aus dem Vorjahr auf 577 Millionen Dollar im Q3 2022. Das entspricht einem Minus von mehr als 20 Prozent. Der Nettoverlust wird gar mit 1,4 Milliarden Dollar beziffert – darin enthalten sind allerdings Wertminderungsaufwendungen in der Höhe von knapp 1,3 Milliarden Dollar.

Nichtdestotrotz steht es düster um Avaya. So musste Avaya laut "Wolfstreet.com" eine Untersuchung der Finanzergebnisse bekanntgeben, und auch von Whistleblower-Vorwürfen ist die Rede. Laut dem "Wall Street Journal" (Paywall) seien zudem die Umsatzprognosen um 60 Prozent nach unten korrigiert worden – und das nur wenige Wochen, nachdem dem Unternehmen ein Kredit von 600 Millionen Dollar durch Goldman Sachs und JPMorgan Chase gewährt wurde. "Bloomberg" (Paywall) schreibt gar, es gäbe rund um Avaya ernsthafte Bedenken an der Fähigkeit, die Geschäftstätigkeit fortzuführen. Die Aktie ist im freien Fall und gab nach Bekanntgabe der Quartalsergebnisse über 40 Prozent nach. Seit Februar 2021 haben die Papiere um 98 Prozent nachgegeben.

Erst vor wenigen Wochen hatte Avaya den CEO ausgewechselt. Per 1. August wurde Alan Masarek zum CEO und President ernannt. Er folge auf Jim Chirico, der zum gleichen Datum aus seinen Positionen entfernt wurde. Zum den nun präsentierten Zahlen erklärt Masarek: "Unsere vorläufigen Finanzergebnisse für das Quartal spiegeln Betriebs- und Ausführungsmängel wider, die vor dem Hintergrund eines volatilen wirtschaftlichen Umfelds verstärkt wurden." Man ergreife aggressive Maßnahmen, um die Kostenstruktur von Avaya an die wiederkehrenden Einnahmen und das Geschäftsmodell anzupassen. (mw)

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