Sygnum erstellt digitale Version des Schweizer Frankens

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24. März 2020 - Die Sygnum Bank hat eine digitale Version des Schweizer Frankens (DCHF) eingeführt, um schnellere Zahlungen beim Handel mit einer neuen Art von Wertpapieren zu ermöglichen. Die digitalen DCHF-Token werden mit dem entsprechenden Betrag in Schweizer Franken hinterlegt, den Sygnum bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) halten wird.

Sygnum ist Teil eines Konsortiums von Unternehmen, die an der SDX-Handelsplattform für digitale Vermögenswerte teilnehmen, die SIX Group bis Ende dieses Jahres einführen will. Die Plattform verspricht, zusammen mit anderen, die weltweit entwickelt werden, einen schnelleren und kostengünstigeren Handel mit Aktien, Anleihen und anderen Finanzanlagen von Unternehmen, wie "Swissinfo" berichtet.

Zur Abwicklung der Zahlung solcher Geschäfte ist eine digitale Währung erforderlich. Mehrere Unternehmen sind dabei, so genannte Stablecoins zu schaffen, die mit traditionellem Geld unterlegt sind. Die US-Bank JP Morgan beispielsweise, hat bereits im vergangenen Jahr eine Version testet, während das Libra-Projekt in Genf daran arbeitet, einen Stablecoin für die allgemeine Öffentlichkeit einzuführen.

Ein Konsortium von Banken, darunter UBS und Credit Suisse, hat die Gruppe Fnality International gegründet, die eine Reihe von Stablecoins mit verschiedenen Währungen herstellen will. Die SNB ist dabei ebenfalls eine von vielen Zentralbanken, die nach Möglichkeiten suchen, digitale Versionen ihrer Währungen herauszugeben.

Der DCHF von Sygnum könnte auch für die Auszahlung von Dividenden auf digitale Firmenaktien verwendet werden, die automatisch durch intelligente Verträge (Smart Contracts) generiert würden, so die Bank. (swe)

"Vertrauenswürdige Stablecoins sind von zentraler Bedeutung für die Entwicklung der Digital Asset Economy", so Sygnum-Mitbegründer Mathias Imbach. "Unser DCHF schafft erhebliche betriebliche Effizienz und fördert gleichzeitig die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle."

Eines der Hauptziele der digitalen Vermögenswerte ist es, kleinen Unternehmen die Möglichkeit zu bieten, Kapital zu einem Bruchteil der Verwaltungskosten zu beschaffen, die mit der Ausgabe von Aktien an den traditionellen Börsen verbunden sind.

Die Banken Sygnum und SEBA erhielten im vergangenen Jahr von der Schweizer Finanzaufsichtsbehörde eine vollständige Bank- und Effektenhändlerlizenz. Andere Unternehmen, darunter Bitcoin Suisse, haben ebenfalls Lizenzen beantragt. (swe)

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