EU-Kommission ermittelt gegen Amazon

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18. Juli 2019 - Amazon soll die Daten von unabhängigen Händlern auf seiner Plattform für den eigenen Vorteil nutzen. Die EU-Kommission ermittelt.

Die EU-Kommission hat die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens gegen Amazon angekündigt. Untersucht werden soll dabei der Vorwurf, dass Amazon die sensitiven Daten von unabhängigen Retailern, die über den Amazon-Marktplatz ihre Waren verkaufen, zum eigenen Vorteil nutzt. Damit würde Amazon gegen EU-Wettbewerbsrecht verstossen.

Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager erklärt in einer Mitteilung, dass man sicherstellen müsste, dass grosse Onlineplattformen die Vorteile, die der E-Commerce mit mehr Konkurrenz, mehr Auswahl und besseren Preisen mit sich gebracht habe, durch solches Verhalten nicht wieder eliminiert wird. Aus diesem Grund habe sie sich entschieden, einen genaueren Blick auf Amazon's Geschäftspraktiken und die duale Rolle als Retailer und als Marktplatz zu werfen. Untersucht werden sollen die Standardvereinbarungen zwischen Amazon und den Marktplatz-Anbietern und dabei insbesondere die Frage, ob Amazon die Daten von Drittfirmen rechtmässig nutzt. Zudem soll untersucht werden, welche Rolle die gesammelten Daten in der Auswahl der sogenannten Buy Box, einem vorteilhaften Bereich auf der Amazon-Website, spielen.

Bis wann mit einem Untersuchungsergebnis gerechnet werden kann, ist noch offen, man werde die Sache aber mit Priorität vorantreiben, erklärt die EU-Kommission. (mw)

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