Hertz verklagt Accenture wegen misslungenem Website-Projekt

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25. April 2019 - Der Autovermieter Hertz hat Accenture mit dem Bau einer neuen Website beauftragt. Mit dem Ergebnis ist der Autovermieter aber alles andere als zufrieden und fordert von Accenture jetzt über 32 Millionen Dollar zurück.

Der global tätige US-Autovermieter Hertz hat im Sommer 2016 den IT-Dienstleister Accenture damit beauftragt, den Webauftritt von Grund auf neu aufzubauen. Doch das Projekt konnte nicht erfolgreich zum Abschluss gebracht werden, weshalb Hertz laut einem Bericht von "The Register" jetzt Accenture verklagt und insgesamt 32 Millionen Dollar zurückfordert.

Eigentlich hätte die neue Site bereits im Dezember 2017 live geschaltet werden sollen, worauf der Start wegen Mängeln aber auf den kommenden Januar und dann noch einmal auf April 2018 verschoben wurde. Allerdings konnte auch dieser Termin nicht eingehalten werden. Wie es in der Anklageschrift heisst, hat Hertz bis zu diesem Zeitpunkt bereits die Summe von 32 Millionen Dollar investiert, während Accenture aber nie eine funktionierende Site oder eine dazugehörende Mobile App geliefert habe. Man habe damals den Glauben daran verloren, dass Accenture das Projekt erfolgreich würde abschliessen können und habe die Zusammenarbeit beendet. (rd)

Hertz beklagt sich in der Folge, man habe in den Spezifikationen eine responsive Site verlangt, welche sich automatisch an die Display-Grösse der Client-Geräte anpasst. Accenture habe die Site aber nur für Desktops und Smartphones optimiert, nicht aber für die ebenfalls geforderte Unterstützung von Tablets mit mittleren Display-Grössen. Accenture habe letzteren Punkt aber ignoriert und für die Nachbesserung mehrere Hundert Tausend Dollar verlangt. Auch habe Accenture die in den Spezifikationen geforderte Erweiterbarkeit für Code-Bibliotheken ignoriert, um die Site auf globale Standorte zu übertragen. Dazu hätten Accentures mangelhafte Programmierung des Front-Ends zu ernsthaften Sicherheitsschwachstellen und Performance-Problemen geführt, wodurch der Front-end-Code nicht eingesetzt werden konnte. Auch bei anderen Komponenten hätten sich substantielle Teile des Codes als unbrauchbar erwiesen. Weitere Vorwürfe betreffen nicht oder nur teilweise ausgeführte Tests, die zudem irreführende Resultate gezeitigt hätten.

Hertz fordert abschliessend von Accenture die Rückzahlung besagter 32 Millionen Dollar sowie weiterer Millionen Dollar, die man zum Abschluss des Projekts habe investieren müssen. (rd)

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