Gemalto geht an Thales

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18. Dezember 2017 - Nachdem Gemalto letzte Woche ein Übernahmeangebot von Atos abgelehnt hatte, hat sich das Unternehmen nun mit dem französischen Rüstungskonzern Thales einigen können. Thales zahlt dem Chipkarten-Hersteller fast fünf Milliarden Euro für die Übernahme.

Erst in der vergangenen Woche wurde bekannt, dass Atos Interesse an der Übernahme des Chipkarten-Hersteller Gemalto besitzt und dem Unternehmen auch eine Offerte auf den Tisch gelegt hat – ein Kaufangebot über 4,3 Milliarden Euro oder 46 Euro pro Aktie. Gemalto lehnte das Angebot aber ab und bezeichneten die Offerte als deutlich zu niedrig (Swiss IT Reseller berichtete).

Nur wenige Tage später endet die Selbständigkeit des niederländischen Unternehmens nun aber doch. So hat man sich mit dem französischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern Thales einigen können. Die Franzosen zahlen den Gemalto-Eignern 51 Euro pro Aktie, insgesamt 4,8 Milliarden Euro. Durch den Zusammenschluss der beiden Unternehmen soll nun ein "führendes Unternehmen im Bereich Cyber-Sicherheit entstehen", heisst in der Pressemitteilung. (swe)

Die Offerte von 51 Euro je Aktie entspricht einem Aufschlag von rund 57 Prozent zum Schlusskurs am 8. Dezember, heisst es weiter. Zudem liege der Offerte eine Mindestannahmeschwelle von 67 Prozent zu Grunde. Seien alle Bedingungen erfüllt und würden die Behörden der Übernahme zustimmen, soll diese in der zweiten Jahreshälfte 2018 abgeschlossen werden. Eine Klausel im Übernahme-Deal erlaubt es Gemalto allerdings, sich noch umzuentscheiden, sollte ein Investor ein Angebot machen, das um mindestens neun Prozent höher ausfällt.

Die Arbeitsplätze der Gemalto-Angestellten sollen mindestens bis zum Jahr 2019 gesichert sein. Von der Zusammenlegung erhoffen sich die beiden Unternehmen aber Einsparungen von 100 bis 150 Millionen Euro bis 2021. Die Marke Gemalto sowie die Firmenzentrale in Amsterdam sollen erhalten bleiben. (swe)

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