Michael Unterschweiger - Der Mitreissende

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4. Oktober 2015 - Michael Unterschweiger motiviert als Channel-Chef von Cisco Schweiz sein Team und seine Partner, als Fussballtrainer seinen Sohn und sich selbst gern auch mal für einen Marathon. Dafür setzt er auf strukturierte Abläufe.

Karriere- und Familienmensch, Selbständiger und Angestellter, Alphatier und Gruppenmensch – in Michael Unterschweiger, Channel-Chef bei Cisco Schweiz, schlägt mehr als nur ein Herz. Eins lässt sich im Gespräch mit ihm aber doch klar fassen: Wenn es um etwas geht, das ihm wichtig erscheint, gibt er dafür alles. Für den Job, für die Familie. Für seine Freunde, für den Sport. Was er anpackt, packt er motiviert an. Und wenn er sich etwas vornimmt, dann zieht er das (meistens) auch durch. Zum Beispiel, wenn es darum geht, morgens von sechs bis sieben Uhr im heimischen Fitnessraum zu trainieren. Wenn ein Marathon winkt. Er seinen Sohn und seine Fussballmannschaft montags nach der Arbeit trainiert («Ich nehme montags ab fünf Uhr keine Termine an, jeder weiss das.»). Er mittwochabends mit seinen Freunden Tennis spielt. Oder für den Job gemeinsam mit Teamkollegen einen Fallschirmsprung aus dem Flugzeug wagt.
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Letzteres bildete Material für einen Image-Film, der den Einstieg zum diesjährigen Cisco-Partnertag darstellte. Die Botschaft: Lasst uns gemeinsam mutig sein. Denn Cisco möchte seine 550 Partner in der Schweiz dazu bewegen, im nun angebrochenen Fiskaljahr neue Wege zu beschreiten. «Jetzt ist der Zeitpunkt, um in neue Themen zu investieren, wie in Cloud, Security und Software», meint Unterschweiger. «Und die Schwierigkeit ist die gleiche, wie wenn man auf dem Flieger ist, die Tür aufgeht und man springen muss.» Denn Unternehmer müssten den Sprung wagen, trotz jahrzehntelangem Erfolg in einem anderen Bereich. Damit sie mitziehen, muss die Begeisterung stimmen und die weiss Unterschweiger mit seinem Team zu entfachen. Das hat er schliesslich auch schon bei anderen Transformationen gezeigt, Stichwort IP-Telefonie und Datencenter. «Das ist das Spannende am Job, immer wieder neue Themen mit den Partnern und dem Team anzugehen», betont er. «Ich schätze es unheimlich, wenn ich an etwas wirklich Grossem arbeiten kann. Wenn ich ein Ziel vor Augen habe.»
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Organisieren ist alles


Das ist Teil der Cisco-Kultur, erklärt er, das ist der Grund, warum die Firma so erfolgreich ist. «Wenn mir jemand jeden Tag sagen würde, was ich zu tun habe, würde mir die Arbeit wahrscheinlich schwer fallen.» Trotzdem lässt er als Chef nicht alle an der langen Leine. Sein Führungsstil macht eine Kombination aus selbständig arbeiten lassen, bei Fragen da sein und Richtlinien vorgeben aus. «Ich lege Wert auf Disziplin», erklärt Unterschweiger. Bei seinen Mitarbeitern wie bei sich selbst. Wenn er sich vornimmt, eine Stunde seine E-Mails abzuarbeiten, macht er das auch. Und wenn er eine Präsentation vorzubereiten hat, schiebt er das nicht vor sich her. Anders würden all die Termine korrelieren und es wäre schwierig, Deadlines einzuhalten, ist Unterschweiger überzeugt. Schliesslich hat er den Anspruch, pro Woche zehn Partner zu besuchen. «Wenn man sich hohe Ziele steckt, wird die Struktur wichtiger.»
Vor allem, weil neben dem Beruf bei Cisco ja auch noch die Familie wartet und Freundschaften gepflegt werden wollen. Alles unter einen Hut zu bekommen, sei eine Challenge, gibt Unterschweiger zu. Er spricht nicht von Stolpersteinen. Er spricht von Challenges. Letztlich sei alles eine Frage der Planung und der Prioritätensetzung. Montagabend gehört dem Sohn, Mittwochabend den Tennis-Freunden. Und die Wochenenden gehören der Familie, samstags steht jeweils ein Fussballspiel des Sohnes auf dem Plan und im Winter meist die Skipiste. Michael Unterschweiger ist seit elf Jahren verheiratet. Genauso lang, wie er bei Cisco angestellt ist. Sein Sohn kam etwa ein Jahr später zu Welt, die Tochter sieben Jahre darauf. Die zwei sind das Beste, was er hat, sagt Unterschweiger. Er könne es jedem empfehlen, Kinder zu bekommen. «Das ist nicht zu beschreiben, sie sind ein Teil von mir», erklärt der Channel-Chef. «Ihre Entwicklung mitzuerleben, ist extrem spannend.»
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Social Media bleibt zu Hause


Auf die Frage, welche Werte er seinen Kindern mitgebe, antwortet der sportliche Cisco-Mann: Über sich selbst lachen können. Nicht das Gefühl haben, der Grösste und Beste zu sein. «Auch wenn die Tendenz dahin geht, dass sich jeder selbst am nächsten steht», so der zweifache Familienvater, «ist es wichtig, sich in der Gemeinschaft einzuordnen.» Er selbst hat sich beispielsweise in Winkel, wo er aufwuchs, sieben Jahre als Präsident im Dorfverein engagiert und dabei das jährliche Grümpelturnier veranstaltet oder auch den Komiker Rob Spence zu Auftritten ins Dorf geholt. Und ausserdem, findet Unterschweiger, sollte man zu Selfie-Zeiten Disziplin im Umgang mit den sozialen Netzwerken walten lassen – wobei ihm das selbst nicht immer gelingt, gibt er zu. Letztes Jahr im Sommerurlaub auf Ibiza hat er deshalb sein Smartphone zu Hause gelassen, um von News-Streams und E-Mails gar nicht erst in Versuchung geführt zu werden. Das Ergebnis war wahre Entspannung, abschalten pur. «Drei Wochen ohne jegliche Konnektivität», lautet deshalb auch das nächste Ferienziel der vierköpfigen Familie.
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Die Begeisterung für die grossen Technologien, die Welten verändern, die hat Platz im Büro. «Wir sind als Firma am Puls der Zeit», erklärt Unterschweiger, der zu Hause noch einen Röhrenfernseher hat und als Familienmittelpunkt den Esstisch nennt. «Da kommen Anbieter wie Uber, Netflix und Airbnb, bauen digitalisierte Plattformen und disrupten einen Markt, der jahrelang erfolgreich war. Extrem spannend.» In einem anderen Umfeld zu arbeiten, kommt für den gelernten Kaufmann nicht in Frage. Höchstens mal an einem anderen Ort, vielleicht am Cisco-
Headquarter im kalifornischen San José. Aber das sei Zukunftsmusik. Denn bei aller Schnelllebigkeit sei in seiner Position eine gewisse Beständigkeit doch vonnöten. Partner wollen nicht nur für neue Themen begeistert werden, sondern schätzen im Allgemeinen auch gegenseitiges Vertrauen. Und um das aufbauen zu können, ist eine gewisse Kontinuität letztlich vielleicht – trotz der neuen Möglichkeiten – doch von Vorteil. (aks)


Michael Unterschweiger

Michael Unterschweiger wuchs mit jüngerem Bruder und jüngerer Schwester in Winkel bei Bülach auf. Sein Vater arbeitete selbständig im Metallhandel, von ihm hat sich Unterschweiger seinen Unternehmergeist abgeschaut, meint der heute 42-Jährige. Nach seiner KV-Ausbildung und einer Weiterbildung zum Marketingplaner bei Computer Associates war Unterschweiger vier Jahre beim Basler Start-up Day tätig, bevor er 2004 zu Cisco wechselte. Dort ist er mittlerweile Channel-Chef. Unterschweiger lebt nach 30 Jahren in Winkel heute mit seiner Frau sowie ihren beiden gemeinsamen Kindern (drei und zehn) in Uetikon am See. (aks)

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