Bestätigt: Post testet Drohnen

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8. Juli 2015 - Die Post hat bestätigt, dass man gemeinsam mit Swss Worldcargo und Matternet den kommerziellen Einsatz von Drohnen plant. Ein breiter Einsatz von Drohnen sei jedoch frühestens in fünf Jahren zu erwarten.

Wie bereits berichtet wurde, plant die Schweizerische Post zusammen mit Swiss Worldcargo und dem Drohnenhersteller Matternet testweise den kommerziellen Einsatz von Drohnen. Mit den Tests will man bei der wichtigen Entwicklung der Drohnenzustellung an vorderster Front dabei sein sowie die technischen Möglichkeiten und die eigenen Bedürfnisse möglichst früh erkennen können. Gemäss der Post sind die Anwendungsmöglichkeiten vielfältig, von der Zustellung in peripheren Gegenden bis hin zur Eilzustellung von Waren. Allerdings seien diese Anwendungen noch Zukunftsmusik, denn sie würden zahlreiche Bedingungen voraussetzen, die heute noch nicht erfüllt sind – etwa auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen, erklärte Dieter Bambauer, Leiter Postlogistics anlässlich der Ankündigung der Tests. Und er führt aus: "Die Lenkung von Flugrouten ist schon heute eine Herausforderung. Drohnen führen in einem bereits stark genutzten Flugraum zu noch mehr Dichte. Hinzu kommen bei den heutigen Drohnen technische Grenzen in Bezug auf die Batterielaufzeit und die fehlende Umgebungswahrnehmung der Geräte." (mw)

Man gehe davon aus, dass konkrete Anwendungen in fünf bis zehn Jahren realistisch seien, und dass die Vorstellung, dass Drohnen dereinst die klassische flächendeckende Zustellung übernehmen, unrealistisch sei. "Mit täglich über 500'000 Postpaketen in der Zustellung und an Vorweihnachtstagen gar über einer Million pro Tag ist dies in unserem bereits heute strapazierten kleinen Luftraum kaum vorstellbar", so Bambauer. Im Fokus der Tests stünden daher Einsätze in Sondersituationen beziehungsweise der Transport von Spezialsendungen. Die Post nennt drei Szenarien: In eine Siedlung, die witterungsbedingt von der Aussenwelt abgeschnitten ist, könnten mit Drohnen dringend benötigte Sendungen transportiert werden. Zweitens könnten Menschen, die abgeschieden wohnen und auf regelmässige Medikamentenlieferungen angewiesen sind, ebenfalls mit Drohnen beliefert werden. Und es könnten hochprioritäre Kuriersendungen wie Laborproben befördert werden. "Unser Ziel in dieser Testphase ist es, diese technische Entwicklung zu verstehen und frühzeitig Möglichkeiten zur Integration in unsere E-Commerce-Stossrichtung zu prüfen", so Bambauer. (mw)

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