Kalifornien verklagt SAP

26. November 2013 - Der US-Bundesstaat Kalifornien hat SAP verklagt und macht den Konzern für das Scheitern bei der Implementierung einer neuen Abrechnungs-Software verantwortlich. Das Projekt soll den Steuerzahler über 250 Millionen Dollar gekostet haben.

SAP wird vom US-Bundesstaat Kalifornien wegen der misslungenen Einführung einer Abrechnungs-Software verklagt, so ein Bericht von "Infoworld". Wie es in der Klageschrift heisst, habe man nach drei Jahren und der Zahlung von annähernd 50 Millionen Dollar an SAP für die Integration jetzt ein System, das nicht einmal während acht Monaten eine Testgruppe von 1500 Mitarbeiter habe richtig abrechnen können. Laut dem offiziellen Controller John Chiang berechnet die SAP-Software die Löhne entweder zu hoch oder zu niedrig. Das Projekt wurde ursprünglich bereits 2005 gestartet und hätte eine alte Lösung ersetzten sollen. Nach Problemen mit dem ursprünglichen Partner Bearingpoint stieg SAP 2010 ins Projekt ein. Insgesamt habe das Projekt bereits die Summe von 250 Millionen Dollar verschlungen.

Ob sich der Streit für Kalifornien allerdings rechnet, ist fraglich. Ein ähnlicher Streitfall zwischen SAP und dem kalifornischen Marin County um ein ERP-Projekt endete in einem Vergleich: Dem County wurden zwar knapp 4 Millionen Dollar zugesprochen, doch beliefen sich die Rechtskosten auf 5 Millionen Dollar. (rd)

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