Milliardenverlust bei HP, Unregelmässigkeiten bei Autonomy-Kauf

20. November 2012 - HP muss fürs vierte Quartal des Geschäftsjahres einen Verlust von 6,9 Milliarden US-Dollar hinnehmen. Hauptverantwortlich ist ein riesiger Abschreiber auf den Zukauf von Autonomy.

HP hat die Zahlen fürs letzte Quartal des Geschäftsjahres 2012 veröffentlicht, und die sind alles andere als gut. Der IT-Riese muss für die Monate August bis Oktober einen Verlust von 6,9 Milliarden Dollar hinnehmen. Der Umsatz ging derweil um 7 Prozent auf 30 Milliarden Dollar zurück.

Der gewaltige Verlust ist einem ausserplanmässigen Abschreiber in der Höhe von 8,8 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit der Autonomy-Übernahme zuzuschreiben. Das britische Softwarehaus Autonomy wurde im letzten Sommer für 10 Milliarden Dollar gekauft – damals noch unter der Führung von Léo Apotheker, der HP vermehrt in Richtung Software-Anbieter drängen wollte. Nun aber schreibt HP von massiven Unregelmässigkeiten in den Autonomy-Büchern. Wie es heisst, wird eine Untersuchung beziehungsweise eine Schadenersatzforderung gegen die frühere Spitze von Autonomy geprüft. Alles deutet darauf hin, dass HP mit frisierten Autonomy-Zahlen massiv getäuscht wurde, auch wenn das Wort "Betrug" von HP (noch) nicht in den Mund genommen wird.

Die Meldung hat nun dazu geführt, dass die HP-Papiere vorbörslich um 10 Prozent eingebrochen sind.

Aufs gesamte Geschäftsjahr gesehen muss HP einen Umsatzrückgang von 5 Prozent auf 120,4 Milliarden Dollar hinnehmen, und der operative Gewinn sank um 23 Prozent auf 8 Milliarden. Netto resultiert allerdings ein Gewinn von 12,7 Milliarden Dollar, gegenüber einem Nettogewinn von 7,1 Milliarden im Vorjahr. (mw)

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