T-Systems an der Technologiespitze

14. April 2009 - T-Systems unterstützt BMW Sauber als Technologiepartner, übermittelt Daten zwischen dem F1-Teamsitz und dem Mutterhaus, rüstet das Team an Rennen mit Smartphones aus und testet ICT-Technologie im Einsatz.

T-Systems und BMW vereint eine langjährige Technikpartnerschaft. Der IT-Dienstleister ist Provider der Datenleitungen zwischen dem BMW-Sauber-Teamsitz in Hinwil und dem BMW-Mutterhaus in München, Aus­rüs­ter von Smartphones für die Renn- und Test-Teams sowie Ideenlieferant für neue technologische Integrationen von BMW, die teilweise auch das Formel-1-Team testet.

T-Systems ist seit Februar 2008 Technologiepartner des Formel-1-Teams BMW Sauber in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Der ehemalige Schweizer Sauber-Rennstall in Hinwil ist nicht nur in den Bereichen Getriebe und Motor, die in der Giesserei und der Montage bei München hergestellt werden, eng mit dem BMW-Mutterhaus in München verbunden; der Hinwiler Windkanal wird auch für BMW-Serienfahrzeuge genutzt. ()


Datenleitung als Herzstück des Teams

Das Zusammenspiel aller Komponenten eines F1-Rennwagens, des Gesamtpakets aus mehreren tausend Einzelteilen, spielt eine zentrale Rolle für die Leistung an den Rennen. Um das bestmögliche Fahrverhalten des Autos für die Fahrer zu erreichen, arbeiten die Chassis- und Aerodynamik-Ingenieure in Hinwil mit den Motor- und Getriebe-Ingenieuren in München zusammen. Dabei stellen Verbindungen der fast ausschliesslich aus IT bestehenden Designwerkzeuge das Herzstück über die Landesgrenzen hinweg dar. Simulationsdaten werden aus dem Supercomputer Albert 3 ausgewertet und in die Entwicklung eingebracht. Bei Tests und Rennen kommen noch die Ingenieure an der Strecke hinzu, die ebenfalls Daten sammeln und zum Auswerten nach Hinwil und München senden.

Als Betreiber der Datenleitungen zwischen den Teamsitzen von BMW Sauber in Hinwil und München garantiert T-Systems den Austausch grosser und sensibler Daten. Die Kapazität von zwei exklusiven Datenleitungen beträgt je 50 Mbit pro Sekunde, die das internationale Netzmanagement- Zentrum der Deutschen Telekom in Frankfurt überwacht. Garantiert ist eine maximale Verzögerung von 11 Millisekunden, mit der die Daten aus Hinwil in München und umgekehrt eintreffen. ()


Mächtige Tools garantieren Service

«Die maximale Nutzlast, die das Team beansprucht, entspricht rund zwei Dritteln der Übertragungskapazität», sagte Sven Krüger, Leiter Brand Communications bei T-Systems, gegenüber IT Reseller. «Im Notfall kann das Überwachungszentrum dank mächtiger Tools den Datenverkehr umleiten und sicherstellen, bevor es die Nutzer merken», erklärte Krüger. Das Rennteam aus 60 bis 80 mehrheitlich externen Mitarbeitern nutzt an den Einsatz­orten rund um den Globus die zur ­Ver­fügung gestellte Infrastruktur ver­schiedener Provider, die mittels Vertrag zwischen Streckenbetreiber und der Federation Internationale de l’Automobile (FIA) ausgehandelt werden. T-Systems kann aber auch diesen Datenverkehr über das Netzmanagement-Zentrum in Frankfurt überwachen. Pro Rennwochenende sammelt das Team rund 30 Gigabyte Daten, an Tests sogar über 50 Gigabyte. Diese Daten basieren auf den Telemetriedaten des Autos. 150 Sensoren zeichnen Daten wie Tankinhalt, Reifendrücke und Motortemperaturen im Wagen auf und senden sie an die Boxen. Aber auch Daten aus dem Cockpit des Fahrers wie Gas, Gang und Bremsen werden erfasst. Die Daten müssen live und die Entscheidungen schnell sein, das ist rennentscheidend. Bis 10 Sekunden vor dem Boxenstopp kann das Team die Strategie noch ändern. ()


Rennteam mit Smartphones von HTC

T-Systems rüstet zudem 50 Mitarbeiter des Rennteams mit Smartphones von HTC aus. Sie stehen während eines ganzen Rennwochenendes mit den Team-Standorten in Kontakt, um die Daten auszuwerten. «Theoretisch könnten sie die Live-Telemetriedaten des fahrenden F1-Boliden von überall auf dem Globus ansehen, meist nutzen sie aber nur Gespräche, Termine und E-Mail», so Krüger. (Marco Rohner) ()

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