Lothar

16. Dezember 2002
2002 hört so mies auf, wie es angefangen hat. Im Januar schockte die Meldung vom Untergang der MTF Holding die IT-Industrie (und bereitete einigen Disti-Finanzchefs schlaflose Nächte). Jetzt rätselt man, ob die UBS sich tatsächlich wie ein «normaler» Risikokapitalist verhält und den geplagten, eh schon arg reduzierten Systor-Leuten den Geldhahn zudreht.
Es ist kaum anzunehmen, dass der Systor-Crash so glimpflich ausgehen wird, wie die Liquidierung der MTF’schen Börsenpläne. Im Fall Systor ist eher zu befürchten, dass nur wenige, perspektivenreiche Firmenteile Stück für Stück verscherbelt werden und der Rest in den Firmenorkus geschickt wird.
Unerbittlich fegte der rauhe Wind der IT-Konjunktur durch den Markt. Probleme bekamen jene Unternehmen, die entweder in der Bilanz zu hohe Bewertungen aus der Börseneuphorie stehen hatten oder die zu schnell zu viel in den Aufbau von teuren Infrastrukturen gesteckt hatten. Von A (wie Asetra) über M (wie Mount10) bis U (wie UDT) verschwanden einst hoffnungsvolle Player im Strudel des Shake-Outs.
2003 wird besser – ehrlich. Erstens weil die Bereinigung einige unrealistische Anbieter aus dem Markt gespült hat. Zweitens weil die Kunden langsam aber sicher an eine Erneuerung ihrer Infrastruktur denken müssen. (Danke, Microsoft!) Und drittens weil sich ab 2003 grosse Chancen im Markt für Business Software – sowohl bei Grossfirmen wie bei KMU – auftun werden.
Wer jetzt Know-how aufbaut und sich die richtigen Partner aussucht (die Auswahl ist gross und die Software-Hersteller zur Zeit sehr Channel-freundlich), wird spätestens ab 2004 die Früchte seiner Anstrengungen ernten können.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen frohe, geruhsame Festtage. Erholen wir uns vom «IT-Lothar» und vergessen wir 2002. ()


Lange lebe 2003!


Christoph Hugenschmidt
Chefredaktor ()

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