Das Märchen vom Elektroschrott-Export nach Afrika
Quelle: Swico

Das Märchen vom Elektroschrott-Export nach Afrika

Exportiert die Schweiz ihre alten Fernseher und Handys eigentlich direkt nach Afrika? Als Leser oder Zuschauer bekommt man ganz gerne den Eindruck vermittelt, dass die Schweiz ihre ausgedienten Elektrogeräte in Entwicklungsländer abschiebt. Höchste Zeit, wieder einmal die Fakten auf den Tisch zu legen: Die Schweiz zählt weltweit zu den Vorbildern im Umgang mit E-Waste. Ohne eine Sondererlaubnis des Bundes exportiert hier niemand so einfach defekte Geräte ins Ausland. Und wenn, dann nur in OECD-­Länder, um sie dort nach Schweizer Standards zu verwerten.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2018/10

     

Wenn es um das Thema Elektroschrott geht, wird die Schweiz als hochentwickelte Konsum-Gesellschaft immer mal wieder gerne in den Topf der "Recyclingsünder" geworfen. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall: Kein anderes Land setzt sich mit so grossem Engagement für Recycling nach höchsten Umweltstandards ein und gibt eigenes Wissen so engagiert weiter. In Sachen Elektroschrott-Recycling übernimmt die Schweiz eine internationale Vorreiterrolle und wird von anderen Ländern kopiert.

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
• Mit den Recyclingsystemen Swico Recycling und Sens hat die Schweiz ein weltweit einmalig funktionierendes Rücknahmesystem, das erst noch auf freiwilliger und privatrechtlicher ­Basis organisiert ist.
• Wer in der Schweiz Elektroschrott exportieren will, benötigt eine Notifizierung vom Bundesamt für Umwelt (BAFU). Der Exporteur muss garantieren, dass die Elektroabfälle im Ausland nach Schweizer Stand der Technik recycelt ­werden.
• Selbst mit einer Notifizierung ist ein Export nur in OECD-Länder erlaubt, für Afrika oder Asien erhält man keine Exportbewilligung. Im Klartext: Elektroschrott nach Afrika zu exportieren, ist illegal und wird entsprechend streng bestraft.
• In der EU gelten für den Export von Elektroschrott ebenfalls strenge Regeln. Die Schweiz profitiert zusätzlich vom entscheidenden Vorteil einer klaren und scharf kontrollierten Aussengrenze.
• Der Zoll meldet illegale Exporte umgehend an das BAFU, dieses verweigert die Ausfuhr und erstattet Strafanzeige. Wer illegal Elektroschrott ausführt, wird mit hohen Bussen sanktioniert.
• Die Zollbehörden melden auch Verdachtsfälle, wenn es sich bei der Ausfuhr nicht um gebrauchte Geräte, sondern offensichtlich um Abfall/Schrott handelt.
• Der gesamte Recyclingprozess unterliegt streng­sten Kontrollmechanismen: Sammelstellen, Recyclingbetriebe, Zerlegebetriebe und auch die nachfolgenden Verarbeiter von kritischen Fraktionen werden in regelmässigen Abständen streng überprüft. Hauptverantwortlich dafür ist die Eidgenössische Mate­rial­prüfungs- und Forschungsanstalt EMPA im Auftrag von Swico.
• Im "Swiss E-Waste Program" hat die Schweiz Länder wie Indien, China, Südafrika, Kolumbien und Peru dabei unterstützt, ihre E-Waste-­Managementsysteme zu verbessern. Inzwischen sind in fast allen Partnerländern entsprechende Richtlinien erlassen worden. Eine detaillierte Zusammenfassung zu den Aktivitäten ist nachzulesen in unserem Recycling-­Fachbericht 2018.


Swico garantiert gemeinsam mit den verantwortlichen Kontrollorganen: Wer sein altes Gerät an einer Swico-Sammelstelle abgibt, kann auf ein fachgerechtes und umweltschonendes Recycling "made in Switzerland" und nach Schweizer Standards zählen.


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