Whatsapp verspricht: Es wird sich nichts ändern
Quelle: SITM

Whatsapp verspricht: Es wird sich nichts ändern

Nach der Übernahme durch Facebook verspricht Whatsapp, dass der Dienst weiter frei von Werbung bleiben wird. Derweil fragt sich die Branche, weshalb Facebook 19 Milliarden in den Messaging-Dienst investiert.
20. Februar 2014

     

Nachdem Facebook angekündigt hat, den Messaging-Dienst Whatsapp für schier unglaubliche 19 Milliarden Dollar zu schlucken, hat Whatsapp sich via Blog an seine Nutzer gewandt. Der Deal mit Facebook erlaube es Whatsapp, weiter zu wachsen und zu expandieren und dabei auf den eigentlichen Dienst zu fokussieren. Für die Nutzer solle sich dabei gar nichts ändern, verspricht Whatsapp. Man werde weiterhin autonom und unabhängig von Facebook operieren. Die Nutzer würden Whatsapp weiterhin für die heute verlangte jährliche Gebühr von 99 Cent nutzen können, und das weltweit und unabhängig vom Smartphone, das man benutze. Und das wichtigste: Whatsapp werde auch nach dem Kauf durch Facebook frei von Werbung bleiben. "Es hätte keine Partnerschaft gegeben, wenn wir bei unseren Kern-Prinzipien hätten Kompromisse eingehen müssen", heisst es wörtlich.


Und so stellt sich die Frage, weshalb Facebook 19 Milliarden in Whatsapp investiert. Unbestritten ist, dass Whatsapp auf ein enormes Wachstum zurückblicken kann. Gemäss Zahlen von Facebook konnte Whatsapp vier Jahre nach dem Start des Dienstes 419 Millionen Nutzer ausweisen. Facebook selbst schaffte in den ersten vier Jahren 145 Millionen, andere Dienste wie Gmail 123 Millionen, Twitter 54 und Skype 52 Millionen. Hinzu kommt, dass es sich bei den Whatsapp-Nutzern um eine äusserst aktive Nutzerschaft handelt. 70 Prozent benutzen den Dienst täglich. Ausserdem zählt Whatsapp aktuell eine Million neue User-Registrationen pro Tag, und das Nachrichtenvolumen soll heute bereits in der Nähe des globalen SMS-Volumens liegen. Doch ob das alles 19 Milliarden Wert ist?
Liest man erste Reaktionen auf den Kauf, sind sich die Kommentatoren eigentlich einig, dass es Facebook unter anderem darum ging, dass niemand anders Whatsapp kauft – namentlich Google. Whatsapp sei ausserdem eine Macht vor allem in Schwellenländern und in Regionen, in denen Facebook noch nicht die Verbreitung hat wie in den westlichen Industrienationen. Facebook kaufe sich mit Whatsapp vor allem Wachstum, heisst es weiter, weil Facebook selbst bezüglich Wachstum langsam an gewisse Grenzen stosse.


Doch von einem finanziellen Standpunkt her gesehen lässt sich Übernahme eigentlich kaum erklären. Denn allgemein glaubt man dem Versprechen, dass Whatsapp auch unter Facebook werbefrei bleiben wird. Facebook habe schliesslich bereits bei Instagram bewiesen, dass das Versprechen, Dienste eigenständig weiterleben zu lassen, eingehalten wird. Allerdings hat Facebook für Instagram "lediglich" eine Milliarde bezahlt, und bereits dieser Preis wurde gemeinhin als zu hoch angesehen. (mw)


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Kommentare
Vielleicht waren die zusätzlichen Mobilfunkdaten in Kombination mit den Namen und den Geräten ja für FB so wertvoll.
Donnerstag, 20. Februar 2014, Kurt Meier



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