Kein reines Software-Geschäft

Nach einem ereignisreichen Jahr ist man bei PC-Ware Schweiz für das neue Fiskaljahr gewappnet. Der Fokus liegt dabei auf Services.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2011/01

     

Die PC-Ware-Gruppe hat in der Schweiz in den vergangenen Monaten vor allem mit einem Massenexodus bei Comparex – eine eigenständige AG und Marke innerhalb des Konzerns – und dem darauf folgenden Rechtsstreit mit Bison für Schlagzeilen gesorgt. Auch wenn PC-Ware Schweiz – ebenfalls eine eigenständige AG und Marke innerhalb der Holding – in diese Streitereien nicht involviert war, ganz spurlos sind diese nicht am IT-Dienstleister vorbeigegangen.

Zahlreiche Veränderungen

«Das vergangene Jahr war geprägt von vielen Veränderungen und auch von den Einflüssen bei Comparex. Das lässt sich einfach nicht leugnen», resümiert Ulf Tausche, der bis Ende Januar interimistisch die Geschicke von PC-Ware Schweiz leitete, im Gespräch mit «Swiss IT Reseller». Er fügt aber an: «Unsere Kompetenzen liegen im Software-Handelsgeschäft und in Software-nahen Dienstleistungen. Comparex konzentriert sich in der Schweiz auf IT-Infrastruktur, Managed Services, Retail-Lösungen und Consulting. Wir haben also, was das Portfolio und auch den Kundenstamm angeht, nur minimale Überschneidungen, was für uns ein glücklicher Umstand ist.» Zudem hat man sich Ende August 2010 einvernehmlich vom bisherigen Schweizer Geschäftsführer Hans-Peter Weiss getrennt. Nun sei man bereit, so Tausche, ab dem neuen Fiskaljahr, das Anfang April 2011 beginnt, wieder volle Fahrt aufzunehmen.

Weg vom reinen Reseller

«Wir haben in den letzten Monaten bei PC-Ware Schweiz verschiedene Massnahmen ergriffen und eine Reorganisation durchgeführt, um uns im Software-Handelsgeschäft auf Kernkompetenzen und Fokusthemen konzentrieren zu können. Und wir sind auch dabei, Service-Themen wie IT-Service-Management für den Schweizer Markt zu adaptieren. Vor allem interessant ist hierbei der Bereich Multi Vendor Helpdesk. Ausserdem investiert die PC-Ware-Gruppe klar in den Standort Dietikon sowie in das Wachstum. Es ist geplant, hier vier weitere Stellen aufzubauen – sowohl im Innenvertrieb als auch im Account Management», erklärt Tausche. «Wir wollen uns von einem reinen Reseller zu einem Value Added Reseller (VAR) weiterentwickeln. Ein reines Software-Handelsgeschäft ist für uns keine Perspektive.»

Kampagne für Virtualisierung

Für Mitte Februar 2011 plant PC-Ware Schweiz eine grosse Virtualisierungskampagne. Lanciert wird dann die Webseite www.virtualisierung-jetzt.ch, deren Ziel es Tausche zufolge ist, den Kunden eine herstellerunabhängige Beratung zum Thema Virtualisierung zu geben. Eine entsprechende Kampagne hat PC-Ware in den letzten sechs Monaten in Deutschland umgesetzt. Diese Webseite soll nun für weitere acht Länder – darunter auch für die Schweiz – angepasst und lokalisiert werden.
Auch die Teilnahme an den X.Days 2011 in Interlaken, die vom 16. bis 17. März über die Bühne gehen, will PC-Ware nutzen, um mehr Visibilität auf dem Schweizer Markt zu erreichen, betont Tausche. Der Anlass soll dazu genutzt werden, die neuen Themen zu lancieren und bekannt zu machen.

Verdrängungswettbewerb

Das Ziel für das kommende Fiskaljahr ist klar: «Wir wollen wachsen und befinden uns in einem gesättigten Markt. Das bedeutet, dass es schlussendlich ein Verdrängungswettbewerb ist. Wir wollen Kunden gewinnen und uns durch Alleinstellungsmerkmale wie den Support vom Markt abgrenzen. Wir reden hier aber von einem rein organischen Wachstum», so Tausche, der seine Interims-Position per 1. Februar 2011 an Philippe Borloz übergeben hat und nun wieder als Manager International Sales bei PC-Ware amtet.

Philippe Borloz

Auf Anfang Februar hat PC-Ware mit Philippe Borloz (Bild) einen neuen Geschäftsführer für die Schweiz verpflichtet. Borloz war zuletzt als Vice President Central and Eastern Europe beim Systemhaus Insight Technology Solutions tätig. Nun tritt er bei PC-Ware die Nachfolge von Hans-Peter Weiss an, der den in Dietikon ansässigen IT-Dienstleister per Ende August vergangenen Jahres verlassen hatte. Vor seinem Wechsel zu Insight war Borloz bei Software Spectrum tätig, wo er als Country Manager das Schweizer Geschäft des Business-Software-Service-Anbieters verantwortete und später zudem zum Sales Director Central Europe ernannt wurde. Weitere Stationen seiner Karriere waren Atari Schweiz, Apple und Dell. (abr)


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