Auf der Suche nach IBM-Promotionen

Was sagen IBM-Partner zur neuen Business-Partner-Charta? IT Reseller hat nachgefragt. Besonders KMU finden sich teilweise noch nicht zurecht.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2009/08

     

IBM will mit seiner Charta Business-Partner besser betreuen. Zeigt das Vorhaben Wirkung? «Was bisher in der Charta war, hat IBM aktiv verfolgt», sagt Andy Schiesser von Avnet, stellvertretender Geschäftsführer von einem der grössten Schweizer IBM-Distributoren. Doch er sieht Defizite in der Information und bei den Abläufen für Partner. Schiesser steht in seiner Funktion als Business Unit Manager IBM im Markt an vorderster Front. Als Value Added Distributor kriegt Avnet regelmässig Anfragen und Bestellungen von Händlern, die KMU-Kunden betreuen, aber nicht auf dem aktuellsten Stand der IBM-Angebote sind. «Das verursacht Mehraufwand, den wir natürlich gerne erbringen. Aber der Händler sollte eigentlich von IBM mit besseren Hinweisen versorgt werden», so Schiesser. So kommen beispielsweise Kundenanfragen für Lösungen, die Effizienz und Produktivität erhöhen sollen. «Wenn wir bei der Bestellung auf Promotionen hinweisen, wissen sie zu wenig», so Schiesser.

Avnet bricht Lanze für KMU-Partner

Es sind die KMU-Betreuer, die in der Partner-Charta angesprochen und gemäss der neuen Strategie besser unterstützt werden sollen. «Das ist für KMU sehr wichtig», sagt Schiesser. Neben vielen Promotionen offeriert IBM unter anderem Margenverbesserungen, Partnerportale und ein sowohl unscheinbar klingendes wie enorm umfassendes IBM-Forum. Aber wissen ausserhalb von IBM die Partner, was IBM bereithält? «IBM bietet sehr gute Ideen, leider hilft es den KMU wenig, wenn sie ungenutzt bleiben», so Schiesser.

Aufwand wird optimiert

Ein weiteres Anliegen von Schiesser ist zudem die Verbesserung von Abläufen bei der Bestellung. «Wir möchten den zur Zeit hohen administrativen Aufwand pro Servicevertrag von 14 auf 10 Stunden reduzieren», sagt der Avnet-Mann. Ein Besuch bei IBM hat schon mal geholfen: «Wir konnten dabei im Servicecenter in Bratislava erste kurzfristige Verbesserungen erreichen und haben Systemanpassungen angeregt. Weiter konnten wir dem Fullfilment- Team aufzeigen, was es für den Endkunden und deren IT-Partner bedeutet, wenn die Geräte zwei Tage später eintreffen als angenommen», sagt Schiesser.

Weitere Partner meist positiv

«Die Charta geht in die richtige Richtung», ist Thomas Wagner, Inhaber und Geschäftsführer von Wagner Informatik, überzeugt. Das Integrations- und Service-Unternehmen ist vor allem im KMU-Bereich tätig und damit auch im neuen Fokus von IBM. Voll überzeugt ist Wagner aber noch nicht. «Es wird nicht einfach sein, die Charta so umzusetzen, wie IBM sie propagiert», so Wagner zu IT Reseller. Doch er sei zuversichtlich. «Unsere Erfahrungen sind sehr positiv.»


Swisspro-CEO Hans Schuppli sieht Vorteile für beide Seiten: «Wir hatten immer eine gute Zusammenarbeit und hoffen, es geht so weiter.» Welcher Meinung ist Andreas Kleeb von RedIT? Er antwortet auf die Frage nach den Erfahrungen als IBM Business Partner: «Wir haben HP als Hauptlieferanten.» (Marco Rohner)


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