Dauerbrenner Storage

Die Datenmengen wachsen unaufhaltsam und mit ihnen auch der Bedarf an leistungsstarken Storage-Lösungen. Der Speichermarkt scheint ein Fass ohne Boden zu sein und spült gutes Geld in die Kassen der Hersteller und VADs.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/10

     

Seit 2003 hat sich das weltweite Storage-Volumen mehr als verdreifacht, und nach wie vor weist die Storage-Branche ein höheres Wachstum als die IT-Branche insgesamt aus. Während die IT-Branche im letzten Jahr um sieben Prozent gewachsen ist, konnten die Anbieter von Storage-­Lösungen, -Hardware, -Software und Komponenten rund 14 Prozent zulegen. Das Geschäft mit der Datenspeicherung brummt, spült den Anbietern gutes Geld in die Kasse und das Marktvolumen liegt heute deutlich jenseits der 100-Milliarden-Dollar-Grenze.

Storage boomt auch in der Schweiz

Auch in der Schweiz gehört das Storage-Umfeld zu den am schnellsten wachsenden Teilmärkten innerhalb der Branche. Nach Schätzungen der Schaffhauser MSM Research AG wuchs der Storagemarkt hierzulande (siehe Grafik) von 624,6 Millionen Franken im 2004 auf 665,8 Millionen Franken an. Bis 2007 erwartet MSM ein Ansteig auf 771,5 Millionen Franken.
Haben im Bereich von Speicherlösungen insbesondere Konsolidierungsvorhaben und intelligente Storage-Konzepte wie SAN (Storage Area Networks) und NAS (Network Attached Storage) in den vergangenen Jahren zur Bewältigung der Datenflug beigetragen, so wird der Markt zukünftig durch die rasant steigende Datenflug, verstärkte Investition in Recovery und Backupsysteme, Compliance beziehungsweise Vorgaben im Bereich der Archivierung (ECM) und Konsolidierung heterogener Umgebungen angetrieben.

Von eSATA bis WAFS

Die Bandbreite an Storage-Themen wird zusätzlich noch ansteigen und von Desktop-Lösungen wie eSATA bis hin zu Wide Area Files Services (WAFS) reichen (s. Artikel S. 42). Angesichts des Speicherwachstums - die Auguren von Meta Group gehen von rund 45 Prozent jährlich aus, Anwendungen die immer «speicherhungriger» werden und der wachsenden Anforderungen an die Einhaltung bestimmter Regularien wie beispielsweise gesetzeskonforme Verwahrung von Daten, dürfte das Augenmerk jedoch klar auf dem Storage-Resource-Management (SRM) und software­basierenden Information-Lifecycle-Funktio­nalitäten liegen. Hinzu kommt die Notwendigkeit, Business-Conti­nuity- und Disaster-Recovery-Konzepten ausreichend Rechnung zu tragen.

Storage-Antrieb Nachfrage

IT Reseller hat sich anlässlich einer Umfrage bei Storage-Herstellern und VAD (Value Added Distributors) umgehört, und die Umfrageteilnehmer waren sich einig, dass die Entwicklung des Storage-Marktes 2006 von den nachgefragten Lösungen getrieben wird.
Gute Entwicklungschancen räumen die Befragten dem SAN- und Service-Segment ein, das bereits im letzten Jahr in der Schweiz zulegen konnte. Auch das Thema NAS wird bei den künftigen Speicherinfrastrukturen eine feste Grösse bleiben, nicht zuletzt dank preiswerter SATA-Festplatten mit hohen Kapazitäten, welche der Technologie zum Durchbruch verholfen haben.

NAS vor SAN aber nur stückzahlenmässig

Harald Wojnowski, Head of VAD bei Also Schweiz, bekräftigt die Prognose, räumt bezüglich Wachstum aber den Kostenfaktor ein. Wertmässig werden seinen Angaben zufolge die teureren SAN weiter vorne liegen, stückzahlenmässig NAS-Systeme aber schneller wachsen. Auch Remo Rossi, Country Manager der Schweizer Niederlassung von Network Appliance (Netapp), ist überzeugt, dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird, wobei die SAN-Entwicklung von Netapp über FC (Fibre Channel) wie iSCSI weiter angetrieben und wachsen wird.
Renato Bastianelli, Manager of Storage Systems bei IBM Schweiz, setzt ebenfalls auf NAS – nicht zuletzt aufgrund eines entsprechenden Produktportfolios, mit welchem Big Blue aufwarten kann. «Das NAS-Konzept wird sich 2006 positiv entwickeln», äussert sich Bastianelli zur Entwicklung im Storage-Markt. «Für IBM wird das NAS-Geschäft klar zulegen mit den N-Series-Produkten.»
Angesichts der Tatsache, dass viele Unternehmen ihre Speicherbestände nicht mal zur Hälfte nutzen, sehen rund 67 Prozent der Umfrageteilnehmer die grösste Herausforderung beim Thema Virtualisierung. Mit einer weiter soliden Nachfrage rechnen mehr als zwei Drittel der Umfrageteilnehmer zudem bei Lösungen für die Ressourcenverwaltung, Backup- und Recovery, Virtual-Tape-Library-Lösun­gen sowie beim Information Lifecycle Management (ILM). (pbr)


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