Schweizer KMU im Ausland beliebt - Übernahmen auf Rekordniveau

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11. Juli 2018 - Schweizer KMU sind bei ausländischen Käufern so beliebt wie noch nie. Rund 38 Prozent mehr ansässige KMU wurden gegenüber Vorjahr im ersten Halbjahr 2018 ins Ausland verkauft.

Gemäss der Deloitte KMU M&A-Analyse sind die Verkäufe von Schweizer KMU im ersten Halbjahr 2018 auf einem Rekordstand. Rund 38 Prozent mehr KMU wurden im ersten Semester ins Ausland verkauft als in der Vorjahresperiode. Indessen blieben die Verkäufe im Inland beinahe gleich mit einem kleinen Wachstum von 6,4 Prozent. Somit gingen 40 KMU in ausländischen Besitz über, wie Deloitte angibt. Die Käufer stammen grösstenteils aus Europa: Neun Käufer stammen aus Deutschland, jeweils drei aus Frankreich und Grossbritannien und zwei aus Schweden. Ausserhalb von Europa kamen sechs Käufer aus den USA und zwei auch China.

"Der Anstieg bei den Verkäufen ins Ausland ist eindeutiges Zeichen für die Stärke und Attraktivität der Schweizer KMUs. Viele von ihnen haben sich in Nischenmärkten bedeutende Positionen erarbeitet und sich international gut vernetzt. Daher sind sie auch begehrte Ziele, sei es für Finanzinvestoren oder für Unternehmen aus derselben Branche. Mit der Abschwächung des Frankens sind auch die Preise etwas erschwinglicher geworden. Die allermeisten Investoren hegen zudem langfristige Pläne und wollen Know-how und Arbeitsplätzen in der Schweiz erhalten", erklärt Jean-François Lagassé, Partner Financial Advisory bei Deloitte Schweiz. Chinesische Investoren seien dagegen zurückhaltender geworden, so Deloitte.

Die Kaufbereitschaft der Schweizer KMU selbst ist hingegen etwas rückläufig: Gegenüber 65 Firmenkäufen, die KMU hierzulande im In- und Ausland während dem ersten Halbjahr 2017 tätigten, sind es heuer nur noch 60 Übernahmen. Der Grossteil der gekauften Firmen kommt, wie schon in den Jahren zuvor, aus den Nachbarländern.

Deloitte führt weiter aus, dass die Prognosen bezüglich Übernahmen von KMU schwierig seien, da die politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten im laufenden Jahr eher zugenommen hätten. Lagassé: "Ein Ende des Handelskrieges ist nicht abzusehen, langsam steigen die Zinsen, Italien sorgt für Instabilität in der Eurozone und der Franken hat wieder etwas angezogen. Wir wissen nie, wann die Märkte wieder drehen, darum bleiben wir für das restliche Jahr vorsichtig optimistisch." (win)

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