Schweizer ICT-Branche positiv gestimmt

31. März 2016 - Der Swico ICT-Index ist im zweiten Quartal 2016 und knapp 3 Punkte auf 110,6 Punkte angestiegen – die Branche sei positiv gestimmt, so der Branchenverband.

Der Swico ICT Index, der quartalsweise die Markterwartungen der Schweizer ICT- und CE-Branche erhebt, hat fürs anstehende zweite Quartal 2016 zugelegt. Lag der Index fürs erste Quartal noch bei 107,7 Punkten, erreicht er fürs zweite Quartal 110,6 Punkten. Daraus kann geschlossen werden, dass die ICT-Branche für die Zukunft positiv gestimmt ist. Swico schreibt: "Rein rechnerisch ist die Franken-Krise damit überwunden. Es stellt sich aber die Frage, ob sich die Branche nun auf diesem guten Niveau stabilisiert, gar zu einem neuen Wachstumszyklus ausholt oder mit Sofortmassnahmen der nächsten Krise entgegenwirken muss."

Zu verdanken ist der Anstieg des Index vor allem den Segmenten Software, Consulting und IT-Technology. Die Software-Unternehmen würden ein rentableres Wachstum erwarten, so Swico. Sie antizipieren bei allen Indikatoren, mit Ausnahme des Preises, eine Verbesserung, entsprechend sei der Indexwert um 10 Punkte auf 116,2 Punkte gestiegen. Auch das Segment Consulting rechne mit einem rentablen Wachstum. Einzig beim Preis werde von einer negativen Entwicklung ausgegangen. Ebenfalls mit einer deutlichen Verbesserung sowie einem rentableren Wachstum rechne das Segment IT-Technology. Der Indexwert hier ist von 96,9 Punkten auf 104,1 Punkten gestiegen.

Vorsichtiger würden derweil die Unternehmen des Segments IT-Services die unmittelbare Zukunft beurteilen, so Swico. Die Entwicklung von Auftragslage und Beschäftigung würden zwar positiv eingeschätzt, aber für die Business Performance werde von Unternehmen aus dem IT-Services-Bereich mehrheitlich von einer negativen Entwicklung ausgegangen. Dies führt insgesamt zu der Prognose eines unrentableren Wachstums, der Indexwert sinkt entsprechend um 7,9 Punkte auf 101,4 Punkte. Ebenfalls wenig zuversichtlich sind die Prognosen der Branche Imaging/Printing/Finishing (IPF). Der Erwartungswert für das 2. Quartal 2016 ist hier von 99,5 Punkten auf 91,2 Punkte gesunken. "Getrieben wird diese Dynamik hauptsächlich durch deutlich schlechtere Erwartungen an die Auftragslage", weiss Swico. (mw)

Erfreulicher seien da die Erwartungen der Branche Consumer Electronics (CE). Swico schreibt: "Obwohl die Unternehmen immer noch eine Degeneration erwarten, werden Auftragslage und Business Performance deutlich positiver beurteilt als im letzten Quartal. Die guten Aussichten der Branche spiegeln sich im Indexwert wieder, der von 86,7 auf 97,5 Punkten gestiegen ist."

Zusammenfassend für alle untersuchten Segmente erklärt der Branchenverband, dass die Branche vor allem unter Preisdruck und Margenzerfall leide und entsprechend Innovationen für die Rentabilität gefordert sind. "In der Cloud-Transformation und der Digitalisierung von Produktions- und Dienstleistungsunternehmen liegen grosse Chancen für innovative Lösungen und Dienstleistungen. Die Schweizer ICT-Branche braucht deshalb aktuell vor allem stabile Verhältnisse, um neue Angebot zu entwickeln und die aktuellen Geschäfte weiter zu optimieren. Schaut man auf die Prognosen, so bewegen sich diese in die richtige Richtung", so Swico. Alle Segmente und Branchen würden im Vergleich zum Vor- und Vorjahresquartal steigende Investitionen erwarten.

Als "zentrale Herausforderung der ICT-Branche" nennt Swico einmal mehr den Mangel an Fachkräften. Alle Segmente würden nicht nur einen Anstieg des Personalbestands erwarteten, sondern auch einen spürbaren Anstieg freier Vakanzen. Dies sei zwar ein positives Zeichen, da es weiteres Potenzial für Wachstum vermuten lässt, dennoch fürchte die Branche gerade bei der notwendigen Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland grössere Hürden. "Die Politik ist dringend aufgefordert, wirtschaftsfreundliche Lösungen zu finden", macht Swico klar. (mw)

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