Schweizer zahlen zu viel fürs Handy – und sind zufrieden

3. Januar 2011 - Eine Umfrage von Comparis zeigt, dass Herr und Frau Schweizer pro Jahr 1,7 Milliarden zu viel fürs mobile Telefonieren bezahlen – und dabei auch noch zufrieden sind.

Schweizer Mobilfunkkunden könnten jedes Jahr 1,7 Milliarden einsparen, wenn sie auf den günstigsten Mobilfunktarif wechseln würden. Dies hat der Internet-Vergleichsdienst Comparis in einer Umfrage unter 5900 Kunden herausgefunden. Selbst wenn man die preiswerten Prepaid-Angebote ausser Acht lassen würde und nur die jeweils günstigsten Abos berücksichtige, liege das Sparpotential noch immer bei 1,5 Milliarden Franken. Gemäss Comparis hätten nicht einmal 4 Prozent der Kunden das für sie günstigste Abo gewählt. Für den grössten Teil der Handynutzer wäre dies ein Prepaid-Produkt. In 50 Prozent der untersuchten Fälle würden die Umfrageteilnehmer mit Aldi Mobile am wenigsten bezahlen, in 17 Prozent mit Coop Mobile. An dritter Stelle folgt ein Abonnement: Für 11 Prozent wäre Orange Me "unlimitiert" am günstigsten, so Comparis. (mw)


Migros auf Platz 1

Trotzdem: Unzufrieden sind Herr und Frau Schweizer mit ihren Carriern nicht – trotz der hohen Preise. Bei der Comparis-Umfrage wurde nach der Gesprächsqualität, der Netzabdeckung, der Kompetenz und Freundlichkeit der Hotline-Mitarbeitenden sowie der Wartezeit bei der Hotline gefragt. Ausserdem galt es die Übersichtlichkeit der Kundeninformationen und den Preis des Mobilfunkprodukts mit Noten von 1 bis 6 zu bewerteten. Am besten abgeschnitten hat (wie bereits bei derselben Umfrage 2009) Migros mit einer Note von 5,4. Auf Platz 2 folgt Aldi, auf dem dritten Platz Yallo. Swisscom auf Rang vier kann die Note 4,9 verbuchen, Sunrise eine 4,6 und Schlusslicht Orange die Note 4,3. (mw)


Orange mit Problemen

Schliesslich fragte Comparis auch noch nach den Wechselabsichten der Kundschaft. Die generell hohe Kundenzufriedenheit führe dazu, dass die Abwanderungsgelüste der Handynutzer gering seien. Nur gerade 15 Prozent gaben an, bei der nächstmöglichen Gelegenheit den Anbieter wechseln zu wollen. Jedoch gibt es grosse Unterschiede bei den Anbietern. Nur gerade 5 Prozent wollen vom Migros-Angebot weg, und nur 9 Prozent von Swisscom. Anders die Situation bei Orange, wo die Kunden am häufigsten den Anbieter wechseln wollen. Fast jeder dritte Kunde will von Orange weg. Gemäss Comparis hänge dies damit zusammen, dass die Qualität des mobilen Internets die Orange-Kunden nicht überzeuge, weshalb der Anbieter nun dringend die angekündigten Netzverbesserungen umsetzen müsse. (mw)

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