Apple vs. Epic: Urteil zur App-Store-Klage
Quelle: Apple

Apple vs. Epic: Urteil zur App-Store-Klage

Am Freitag entschied eine kalifornische Richterin über den Rechtsstreit zwischen Epic und Apple – und beide Seiten verloren.
14. September 2021

     

Die kalifornische Richterin Yvonne Gonzalez Rogers hat ihr Urteil im Fall Epic gegen Apple ("Swiss IT Magazine" berichtete) verkündet. Der Fall wurde Anfang des Jahres vor dem US-Bezirksgericht in Nordkalifornien verhandelt und drehte sich um die Behauptung von Epic, dass Apples Beharren darauf, dass Entwickler Apples In-App-Zahlungssystem unter iOS verwenden müssen, wettbewerbswidrig sei und eine Monopolstellung ausnutze, wie unter anderem "CNBC" berichtet.

Richterin Rogers stimmte Apple in fast allen Punkten zu, aber ein groser Sieg ging – vorerst – an Epic. Das Gericht entschied nämlich auch, dass Apple gegen das kalifornische Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb verstossen hat, und wies Apple an, seine Richtlinien für iOS-Apps innerhalb von 90 Tagen zu ändern.


Apple verlangt von Spieleentwicklern, die ihre Produkte im App Store anbieten, eine erhebliche Gebühr und untersagt Entwicklern, den Kunden genau zu sagen, wie sie Zahlungen vornehmen können. Richterin Rogers hat nun jedoch eine landesweite Verfügung erlassen, die es den Entwicklern erlaubt, Module in ihre Produkte einzubauen, die die Kunden auf andere Kaufmöglichkeiten verweisen.
Apple gewann derweil die Bestätigung, dass sein Geschäftsmodell nicht weitgehend monopolistisch ist, sowie eine geringfügige Gegenklage wegen der Lizenzgebühren für Fortnite. Da Epic gegen den Vertrag mit Apple verstossen hat, muss das Unternehmen nun rund 3 Millionen US-Dollar an Apple zahlen, und zwar als Anteil an den Fortnite-Einnahmen auf iOS zwischen August und Oktober 2020 sowie weitere 30 Prozent an allen anderen Einnahmen ab dem 1. November bis zum Datum des Urteils.


Das Gericht entschied auch, dass Entwickler nicht daran gehindert werden sollten, Kunden über die Kontaktdaten zu informieren, die sie erhalten haben, als diese sich für ihre Apps angemeldet haben. Der Richter lehnte jedoch den Antrag von Epic Games ab, Apple zu zwingen, das iPhone für App-Stores von Drittanbietern zu öffnen. Epic hat dagegen bereits Berufung eingelegt, der Rechtsstreit geht also in die nächste Runde. (swe)


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