Elastic will in der Schweiz zulegen

Elastic hat vor, in der Schweiz zu wachsen und sich vermehrt auch im Security-Umfeld zu positionieren. Dazu setzt das Unternehmen auf die Hilfe der Channel-Partner.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2020/04

     

Das Such-Unternehmen Elastic, das Daten für Suche, Logging, Security und Analytics-Anwendungsfälle mit Hilfe des Elastic Stacks (Elastic­search, Kibana, Beats und Logstash) nutzbar macht, wächst rasant und will auch in der Schweiz merklich zulegen. «Wir bauen den Schweizer Standort auf», betont Jörg Hesske, seit Oktober 2019 Area Vice President für Zentral- und Osteuropa bei Elastic, im Gespräch mit «Swiss IT Reseller». Dabei verfügt Elastic hierzulande aktuell über eine legal Entity, Elastic­search Schweiz AG, aber noch über keine Büro­räumlichkeiten. «Ein eigener Standort ist einer der nächsten Schritte. Ein genaues Datum steht noch nicht fest», so Hesske. Momentan beschäftigt das Unternehmen in der Schweiz Mitarbeiter in verschiedenen Rollen – vom Entwickler über Support bis hin zu Presales und Sales. Weitere Mitarbeiter sollen zudem in den nächsten Wochen und Monaten eingestellt werden.

Security-Markt im Visier

Gemäss Hesske ist der Schweizer Markt für Elastic interessant, weil hier die Wirtschaftskraft gross ist. «Entsprechend gross sind die Wachstumsmöglichkeiten», so der Area Vice President. Zudem spielt Elastic das hohe Sicherheitsbewusstsein hierzulande in die Hände. Denn nebst den etablierten Produkten will das Unternehmen künftig auch solche im Bereich Security anbieten. Dazu hat Elastic letztes Jahr für rund 234 Millionen Dollar das Unternehmen Endgame übernommen und macht damit den Schritt in den Endpoint-Security-Markt. «Wir sind bereits auf dem Daten-Layer aktiv und helfen, Daten zu suchen und zu analysieren. Dann ist der Sprung zur Security nicht sehr weit. Genau deswegen haben wir diese Übernahme getätigt», so Hesske. Und er ergänzt: «Die Schweizer sind sehr sicherheitsbewusst und restriktiv, was Security angeht. Von daher ist die Schweiz für uns ein sehr interessantes Marktumfeld im Bereich Security.»

Dass Elastic sich auch im eher gesättigten Security-Markt durchsetzen wird, daran hat Hesske keine Zweifel – «auch wenn wir diesbezüglich noch an unserer Visibilität und Positionierung arbeiten müssen». Punkten will das Unternehmen im Security-Markt mit seiner Technologie und dem Pricing. Hesske erklärt: «Im Bereich Endpoint Security wird normalerweise pro Endpoint lizenziert. Uns ist die Anzahl der Endpoints egal, ob das hundert oder 100'000 sind, spielt keine Rolle. Eine Rolle spielt für uns, wie viele Nodes genutzt werden, wie die Plattform genutzt wird, und danach lizenzieren wir.»


Und Johann Schrem, Sales Director Schweiz bei Elastic, ergänzt: «Das hat einen extrem starken Einfluss auf die Lizenzierungskosten. Diese können sich, was Endpoint Security betrifft, massiv reduzieren. Zudem ist unsere Lösung nicht ­Signatur- sondern Machine-Learning-basiert, so dass das Verhalten der Prozesse überwacht wird. Und wenn sich ein Prozess komisch verhält, wird dieser sofort gestoppt, je nachdem, in welchem Modus das System läuft, und so kann man sich gegen die klassischen Attacken extrem gut schützen. Und das Ganze läuft auch offline, das heisst, man braucht keine Cloud-Verbindung oder Internetverbindung.»

Hilfe durch den Channel

Beim Wachstum im hiesigen Markt und der Positionierung im Security-Umfeld setzt Elastic auf die Unterstützung durch Schweizer Channel-Partner. «Denn sie helfen uns, Zugang zum Markt zu verschaffen», betont Hesske. Der hiesige Channel befinde sich gerade im Aufbau. «Wir arbeiten schon mit Partnern zusammen, suchen aber noch weitere», führt er aus. Dabei gehe es nicht darum, möglichst viele Partner zu generieren – «das ist weder für uns noch für die Partner zielführend». Vielmehr sei der Plan, sich punktuell auf wenige Partner zu fokussieren. Dabei spricht der Area Vice President für Zentral- und Osteuropa von fünf bis zehn Partnern, mit denen er das Business gemeinsam entwickeln will. Und auch wenn Elastic den Markt sowohl direkt als auch indirekt bedient, verspricht Hesske eine klare Partnerfokussierung: «Denn ich bin fest davon überzeugt, dass wir, wenn wir das mit den Partnern nicht vernünftig machen, die gewünschte Skalierung nicht erreichen können. So schnell können wir gar nicht so viele Leute einstellen, um die Skaleneffekte zu erreichen.»

Kein reines Lizenzgeschäft

Bei einem Partner sei die Beratungskompetenz wichtig, zudem soll er Know-how in den Bereichen Suche oder Security aufgebaut haben und über Kundenzugänge sowie Beratungsverträge verfügen. «Boxmoving-Partner sind nicht interessant für uns, da wir kein reines Lizenzgeschäft betreiben», so Jörg Hesske.

Aktuell werden die Schweizer Partner noch von Deutschland aus betreut. Hesske stellt aber in Aussicht, dass bei einem weiteren Wachstum auch bald ein Schweizer Channel-Verantwortlicher ernannt werden soll.

Über Elastic

Das an der US-Börse notierte Open-Source-Unternehmen hinter dem Elastic Stack – bestehend aus Elasticsearch, Kibana, Beats und Logstash – hilft Firmen mit seiner Suche dabei, ihre Daten auf eine neue Art zu erkunden und zu analysieren. Aktuell beschäftigt Elastic mit europäischem Hauptsitz in den Niederlanden knapp unter 2000 Mitarbeiter. Zu den Kunden von Elastic gehören unter anderem Uber, Wikipedia, Ebay und Swisscom. (abr)


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