Intelliprocure verspricht 'kleine Revolution' im Schweizer Beschaffungswesen
Quelle: Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit

Intelliprocure verspricht "kleine Revolution" im Schweizer Beschaffungswesen

Im Rahmen der IT-Beschaffungskonferenz hat die Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit die Intelliprocure-Plattform vorgestellt, die Licht ins Dunkel des Beschaffungswesens bringen soll.
30. August 2018

     

Im Rahmen der diesjährigen IT-Beschaffungskonferenz vom 29. August 2018 hat die Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit die Plattform Intelliprocure vorgestellt. Dabei ist die Rede von einer "kleinen Revolution", denn Intelliprocure soll nichts weniger als Licht ins Dunkel im Schweizer Beschaffungswesen bringen.

Begründet wird der Bedarf für dieses Licht damit, dass in der Schweiz jährlich über 40 Milliarden Franken für öffentliche Beschaffungen auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene ausgegeben werden, das öffentliche Beschaffungswesen jedoch an Intransparenz und Ineffizienz in der Vergabe krankt, wie die Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit der Universität Bern schreibt. Diese Problematik sei man dadurch angegangen, dass man die Nachhaltigkeit der Beschaffung der öffentlichen Hand mithilfe der Simap-Daten analysiert hat – ein Umfang von über 330 GB an Ausschreibungsmeldungen, Ausschreibungsunterlagen und Zuschlägen. Diese Simap-Daten von sämtlichen Beschaffungssektoren wurden durch die Forschungsstelle aufgearbeitet und verlinkt, um sie mittels der eigens entwickelten Applikation www.intelliprocure.ch für alle Beteiligten übersichtlich, interaktiv und zweckdienlich nutzbar zu machen.
Dabei werden durch die Plattform unter anderem folgende Funktionen versprochen: Es sollen Hintergrund-Informationen über offene Ausschreibungen dargestellt werden, zudem ist die Ausschreibungsrecherche dank Volltextsuche und Download der Ausschreibungsunterlagen möglich. Weiter ist die Marktanalyse möglich, indem Ausschreibungen und Zuschläge nach CPV summiert und visualisiert werden können, genauso wie die Anbieteranalyse mittels Ranking der Anbieter – gefiltert nach verschiedenen Kriterien – ermöglicht wird. Und zu guter Letzt kann man sich über die Plattform auch registrieren – sei es als Anbieter, Beschaffungsstelle oder andere Organisation.


Mit der Plattform richtet sich die Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit an Beschaffungsstellen, Anbieter und weitere Organisationen wie Beratungsunternehmen, Anwaltskanzleien, Ingenieur- und Architekturbüros, Verbände oder Medien. Die Nutzung ist allerdings nicht kostenlos, sondern von der Organisationsgrösse abhängig. Die Kosten belaufen sich auf 200 bis 800Franken pro Jahr und sollen den Unterhalt und die Weiterentwicklung der Plattform sichern. (mw)


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