Neues Kapital im Streit zwischen Abacus, VRSG und St. Galler Gemeinden

28 St. Galler Gemeinden haben anscheinend freihändig Aufträge in der Höhe von gesamthaft über 1,8 Millionen Franken an die VRSG vergeben. Abacus prüft nun eine Beschwerde beim Verwaltungsgericht.
22. September 2015

     

Der Schweizer Business-Software-Hersteller Abacus prüft eine Beschwerde beim Verwaltungsgericht des Kantons St. Gallen. Grund dafür ist die Vergabe von Aufträgen von 28 Gemeinden aus dem Kanton St. Gallen an die Verwaltungsrechenzentrum AG St. Gallen (VRSG), die im gestrigen Amtsblatt des Kantons veröffentlicht wurde und angeblich freihändig erfolgt ist.

Laut Abacus geht es um Aufträge mit jährlich wiederkehrenden Kosten in der Höhe von gesamthaft über 1,8 Millionen Franken. Die Begründung für die freihändige Vergabe, nämlich dass aufgrund von zahlreichen Schnittstellen, also technischen Gründen, nur die Lösung der VRSG in Frage käme, weist der Softwarehersteller derweil als haltlos zurück.


"Abacus ist nicht mehr gewillt hinzunehmen, dass die öffentliche Hand erfolgreiche Schweizer Unternehmen systematisch vom Wettbewerb ausschliesst und Software ohne jegliche Ausschreibung beschafft, nota bene von ausländischen Firmen", teilt das Unternehmen weiter mit und fügt an, dass die Preise der Leistungen obendrein noch massiv überhöht sein sollen. (mv)


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