Die Post als Logistikdienstleister
Quelle: Post

Die Post als Logistikdienstleister

Mit Yellowcube bietet die Schweizerische Post Onlinehändlern neu die gesamte Logistik als Service an und tritt damit in direkte Konkurrenz mit etablierten Logistikdienstleistern.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2014/04

     

Die Schweizerische Post wickelt seit kurzem für Unternehmen den gesamten Onlinehandel ab. Mit dem neuen Angebot namens Yellowcube will die Post laut eigenen Angaben den seit Jahren rückläufigen Mengen im Kerngeschäft entgegenwirken. «Swiss IT Reseller» hat bei der Post nachgefragt, was tatsächlich hinter Yellowcube steckt. Laut Patrick Stucki, Projektleiter Yellowcube bei Postlogistics, ist Yellowcube «eine logistische Komplettlösung für Versandhändler, insbesondere Onlinehändler. Besonders kleinere und mittelgrosse Unternehmen erhalten damit eine Lösung, die ihnen zu einer marktfähigen Logistik verhilft.» Dies ist Stucki zufolge im Handel heute ein wichtiger Trumpf, «denn die Endkunden richten neue logistische Wünsche an die Händler, wie zum Beispiel eine schnelle oder sogar eine Same-Day-Lieferung.» Solche Wünsche könne eine semi-professionelle Lösung kaum erfüllen.

Dabei ist es Stucki wichtig, zu betonen, dass es sich bei Yellowcube nicht um ein blosses Lagerangebot handelt, sondern um eine logistische Komplettlösung. Die Produkte, die in einer hochautomatisierten Lager- und Kommissionierungsanlage – die eigens dafür in Oftringen gebaut wurde – eingelagert werden, werden bei Bestelleingang von einem Roboter entnommen, bevor sie von einem Mitarbeiter verpackt werden. Danach werden die Pakete über das Post-Netz zugestellt und auch Retouren gehen direkt wieder an die Post. «Weil Yellowcube in das Gesamtangebot der Post eingebettet ist, können wir sowohl die vor- wie auch die nachgelagerten logistischen Leistungen erbringen und dem Händler dadurch die komplette Logistik abnehmen», erklärt Stucki.

Auf Kerngeschäft konzentrieren


Im Basisangebot von Yellowcube sind der Entlad und die Waren-
annahme sowie die Vereinzelung und die Einlagerung inbegriffen. Zudem gehören unter anderem die Kommissionierung und Verpackung dazu, wobei die Pakete im Namen des Kunden versendet werden. Ebenso beinhaltet das Grundangebot den Druck und die Beilage der notwendigen Dokumente und den Druck der Versandetiketten. Und schliesslich bietet das Basisangebot die Bereitstellung für den Versand und die elektronische Avisierung des Onlinehändlers bei allen wichtigen Prozessschritten wie etwa der Einlagerung oder beim Bestelleingang. Und damit der Händler stets auf dem Laufenden ist und rechtzeitig Nachschub bestellen kann, wird er elektronisch über alle wichtigen Prozessschnitte sowie über seinen Lagerbestand informiert.

Die Preise für das Basisangebot werden laut Stucki für jeden Kunden separat berechnet und sind abhängig von Faktoren wie dem Volumen oder der Anzahl Bestellungen. Allerdings kann der Kunde beim Grundangebot nicht selbst festlegen, welche Leistungen er beziehen möchte. Projektleiter Patrick Stucki nennt die Gründe: «Die Stärke von Yellowcube ist, dass der Kunde die gesamte Logistik an eine professionelle Logistikerin abgeben und sich dadurch voll auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann. Würden einzelne Leistungen selbst erbracht, blieben beim Kunden Kosten (unter anderem Personalkosten) bestehen. Hinzu kämen die Kosten für Yellowcube. Die mit Yellowcube möglichen Skaleneffekte könnten nicht voll ausgeschöpft werden. Deshalb macht es für den Kunden keinen Sinn, einzelne Leistungen selbst zu erbringen.»

Zusätzliche Services buchbar


Nebst dem Grundangebot stehen den Onlinehändlern noch weitere Dienstleistungen zur Verfügung. Diese Zusatzservices beinhalten unter anderem das Anlegen von Artikelstammdaten, die Seriennummererfassung und Etikettierung und das Beilegen von Flyern, Broschüren oder von nicht bestandsgeführtem Material. Ausserdem bietet die Post an, die Ware als Geschenk zu verpacken und kümmert sich auf Wunsch auch um die gesamte Retourenabwicklung – sprich Grob- und Feinkontrolle der Artikel, Wiedereinlagerung, Entsorgung, Retournierung an den Lieferanten oder Aufbereitung.
Die Rechnungsstellung ist derweil Sache des Händlers. «Doch auch hier kommt dem Kunden zugute, dass Yellwocube in das Gesamtangebot der Post eingebunden ist. Wir können ihm deshalb problemlos alle Aufgaben rund um das Billing und Payment abnehmen», verspricht Stucki.

Fokus auf Kommissionierung


Die Frage, für welche Onlinehändler sich Yellowcube lohnt, lässt sich Stucki zufolge nicht standardmässig beantworten. Der Projektleiter weiss aber: «Ein gewisser Grundumschlag an Waren sollte beim Händler vorhanden sein, denn Yellowcube legt den Fokus auf die Kommissionierung und Verpackung. Mit Yellowcube spart der Kunde Ressourcen, zum Beispiel Personal und Platz, weil er die einzelnen Wertschöpfungsteile nicht mehr eigenständig erbringen und koordinieren muss.» Bezüglich der Grösse der Produkte, die gelagert und abgewickelt werden können, gibt es derweil keine Beschränkungen. Denn Yellowcube bietet laut Stucki nebst der Lager- und Kommissionierungsanlage für Kleinteile auch ein Palettenlager für grosse Güter.

Als Onlinehändler im ICT-Bereich sollte man sich laut Stucki für Yellowcube entscheiden, weil das Angebot der Post dank der hohen Automatisierung schnell ist – «sowohl beim Kommissionieren als auch bei der Wiedereinlagerung». Den entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Logistikdienstleistern sieht der Projektleiter allerdings darin, dass Yellowcube in das Gesamtangebot der Post eingebunden ist, der Kunde also eine umfassende Logistiklösung erhalte. «Andere Anbieter sind spätestens bei der Lieferung auf einen Paket-Dienstleister wie die Post angewiesen», betont Stucki. Zudem biete die Post Zustellungsservices wie kein anderer Player, beispielsweise die Abend- oder Samstagszustellung, einen Paketautomaten sowie einen Abholservice für Retouren. (abr)


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