Studerus-Projektaward: 'Es ist eine schöne Wertschätzung'
Quelle: SITM

Studerus-Projektaward: "Es ist eine schöne Wertschätzung"

Im Rahmen des diesjährigen TEFO wurden zum zweiten Mal die Studerus Projekt-Awards vergeben. "Swiss IT Reseller" hat mit den Gewinnern gesprochen.
24. November 2011

     

Die Projekt-Awards von Studerus, die anlässlich des TEFO 2011 verliehen wurden, gingen an die Projekte "Zyxel verbrennt Kehricht" von Tschan Informatik, das den Jurypreis abräumte, und an das Projekt "Zyxel trinkt Wasser" von E-Quadrat, das vom Publikum geehrt wurde.

Jurypreis: Zyxel verbrennt Kehricht

Herr Tschan, herzliche Gratulation zum Jury-Preis. Wie fühlen Sie sich?
Heinz Tschan, Geschäftsführer Tschan Informatik: Ich bin stolz und habe das nicht erwartet. Ich hatte ursprünglich nicht vor, ein Projekt einzureichen.

Wieso haben Sie es schliesslich doch gemacht?
Ich hatte ein Gespräch mit meinem neuen Produktbetreuer und er hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es diese Award-Verleihung gibt. Und er hat auch gemeint, dass solche grösseren Anlagen ein interessantes Feld sind, zu dem Studerus sonst nicht so Zugang hat.

Können Sie Ihr Projekt kurz zusammenfassen?
Es geht um eine Kehrichtverbrennung, die mehrere Anlagen, vier Öfen und eine Zinkrückgewinnung hat. Die Kehrichtverbrennung hatte mehrere Gebäude, die durch drei separate Server-Schränke getrennt waren. Die Anlage wurde dann ausgebaut und die Hardware, die im Einsatz war, war alt und musste ersetzt werden. Es ging in unserem Projekt darum, die drei Standorte hochverfügbar während dem laufenden Betrieb miteinander zu verbinden und die alte Hardware abzulösen.
Was macht Ihr Projekt besonders? Was unterscheidet es von anderen Projekten?
Zum einen durfte die Anlage nie ausfallen. Jede Stunde, die die Turbine nicht läuft, kostet den Kunden 20'000 Franken. Und nur schon der Ausfall kostet 20'000 Franken, auch wenn die Anlage nur eine Minute nicht läuft. Das war einer der Grundsätze. Der zweite Grundsatz war ein Betrieb von 24 Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche. Die Anlage darf nicht plötzlich wegen eines Netzwerkfehlers abgeschaltet werden müssen. Wir mussten also schauen, wie die drei Standorte hochverfügbar miteinander verbunden werden konnten, und dass die PCs, die das Ganze kontrollieren, immer verfügbar sind. Zudem gibt es auf der Anlage mehrere Komponentenlieferanten und jeder dieser Lieferanten will einen Fernzugang. Wir sind verantwortlich, dass jeder Kunde einen solchen Fernzugang hat und dass jeder Kunde separat behandelt wird, ohne dass er Zugriff auf andere Sachen hat.

Wie lange hat das Projekt gedauert?
Das Projekt ist über drei, vier Jahre gelaufen. Es waren mehrere Etappen. Es ist auch noch nicht zu Ende. In der Kehrichtverbrennung finden momentan viele Veränderungen statt, wegen neuer Verordnungen und Technologien. Das Projekt geht also weiter.


Und wann wird es zu einem Abschluss kommen?
Das sind immer wieder einzelne Etappen, in der die Anlage erneuert wird, und die dann beendet werden. Momentan ist es das Projekt für die nächsten zwei, drei Jahre zu 90 Prozent abgeschlossen.

Was bringt Ihnen dieser Preis für Ihr Geschäft?
Das kann ich nicht abschätzen. Ich denken nicht, dass er mir in dem Feld, in dem ich arbeite, zusätzliche Kunden bringen wird. Er ist für mich nicht Marketing-relevant, sondern einfach eine Anerkennung, dass wir ein gutes Projekt gemacht haben.
Viele Produkte sind heute gleichwertig. Für mich ist daher wichtig, was der Lieferant dahinter bietet. Das ist für mich der Grund, weshalb ich mit Studerus arbeite. Die Unterstützung ist da und zwar dann, wenn ich sie brauche. Ich werde nicht in ein Call Center in Asien umgeleitet. Gerade in einem solchen Projekt wie bei der Kehrichtverbrennung, bei dem wir Hochverfügbarkeit garantieren müssen, kann ich nicht vier Stunden warten, bis ich Support bekomme.
Publikumspreis: Zyxel trinkt Wasser

Herr Stocker, herzliche Gratulation. Wie fühlen Sie sich?
Jürg Stocker, Geschäftsführer E-Quadrat: Ich fühle mich sehr gut, danke.

Ist dies das erste Mal, dass Sie einen solchen Preis gewonnen haben?
In dieser Form sicher, ja.

Was hat Sie dazu bewogen, Ihr Projekt einzureichen?
Wir sind eigentlich ein kleines Unternehmen. Als wir die Einladung zum TEFO bekommen haben, sind wir alle unsere Projekte durchgegangen und haben festgestellt, dass wir in diesem Projekt extrem viele Funktionen benutzen. Das war uns gar nicht bewusst. Erst als wir das Projekt dann genauer analysiert haben, haben wir festgestellt, wie umfangreich es ist. Deshalb haben wir es eingereicht.

Können Sie Ihr Projekt kurz zusammenfassen?
Im Rahmen der Fusion von Rapperswil und Jona wurde auch die Wasserversorgung der beiden Verwaltungen zusammengelegt. Und vor drei Jahren bekamen wir dann den Auftrag, die zwei Netzwerke, bestehend aus Pumpstationen, Schleusen, Kontrollstellen und Reservoirs, zu vernetzen. Mittlerweile sind in diesem Netz über 30 Steuerstationen, die auf dem ganzen Gemeindegebiet verteilt sind. Zudem wird das Netz online überwacht und wenn irgendwo ein Wasserbruch ist, müssen die Techniker notfallmässig darauf zugreifen können, von wo auch immer. Eigentlich hat das Projekt ganz klein angefangen und ist mittlerweile riesig. Wir haben ein Administrationsnetz, ein Techniknetz und ein Videonetz. Momentan sind wir zudem in Planung für ein Schliessnetz, also ein Sicherheitsnetz.
Das Projekt ist also noch nicht abgeschlossen?
Ja. Es ist in den vergangenen drei Jahren permanent gewachsen. Und das Witzige daran ist wirklich, dass wir vor drei Jahren die Firewall mit dem Gedanken installiert haben, dass sie zu gross ist. Jetzt hat sich aber bewahrheitet, dass wir das richtige Produkt ausgewählt haben, und wir alle diese Funktionen und technischen Möglichkeiten mit derselben Firewall abdecken können.

Dieses Projekt unterscheidet sich von anderen also insofern, als dass Sie die ganze Bandreite an Funktionen nutzen können?
Genau. Wir sind nochmals zusammengesessen und haben das Projekt analysiert. Dabei sind wir erneut zum Schluss gekommen, dass wir alle Funktionen dieser Firewall im Einsatz haben.


Wie viele Funktionen werden bei einem Standardprojekt durchschnittlich verwendet?
Bei einem Standardprojekt hat man vielleicht mal Content- und Virenfilter-Funktionen im Einsatz. Nebst Routing und Firewall, die man immer verwendet. Und dann hat man vielleicht noch einen Remote-Zugang, aber dann hat es sich. Bei der Wasserversorgung sind hingegen mittlerweile sogar vier Server im Einsatz.
Das Projekt unterscheidet sich auch durch die Tätigkeit der Wasserversorgung. Das Leitsystem muss auch sicherheitsmässig vom Administrationsnetz, wo Rechnungen geschrieben werden, abgeschottet werden. An neuralgischen Punkten ist alles videoüberwacht, mit Bewegungsmeldern und Alarmierung.

Das Projekt wird also weitergehen?
Ja. Diese Woche haben wir noch den Zugriff via iPad realisiert. Und ein weiterer Ausbauschritt ist eine zweite Firewall als Ausfallsicherheit.

Haben Sie zuvor schon einmal etwas Vergleichbares gemacht?
In diesem Umfang nicht, nein.

Was erhoffen Sie sich vom Award?
Ich denke nicht, dass ich damit Kunden gewinnen werde. Es ist aber eine schöne Wertschätzung, insbesondere da es sich um den Publikumspreis handelt. Technisch können wir ja auch abschätzen, dass es sich um ein aufwendiges Projekt handelt. (abr)


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