Notebook-Boom bringt Lieferprobleme

Desktop-Computer werden schneller von Notebooks abgelöst als erwartet. Jetzt herrscht Komponentenmangel und die Hersteller haben Lieferprobleme.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/14

     

Desktop-Rechner werden zusehends von mobilen Geräten verdrängt. Allein in der Schweiz wuchs die Zahl der abgesetzten Notebooks im zweiten Quartal dieses Jahres um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Weltweit rechnen die Marktforscher von Gartner mit einem Absatzanstieg um rund 27 Prozent auf 103,2 Millionen Einheiten im laufenden Jahr.
Dieser Boom bleibt nicht ohne Folgen: Bereits berichten deutsch- und englischsprachige Fachmedien von einer Verknappung zahlreicher Notebook-Komponenten. Betroffen seien beispielsweise LCD-Displays, Akkus, Festplatten, optische Laufwerke und auch Gehäuse.
Beim texanischen Computerbauer Dell scheint der Komponentenmangel bereits Folgen zu haben: Lieferzeiten von mehr als zwei Monaten sind keine Seltenheit. Insbesondere das 13-Zoll-Subnotebook XPS M1330 mit LCD-Display sorgt auf dem hauseigenen Blog für hitzige Diskussionen. Probleme scheint es auch bei Notebooks mit Farboption zu geben, wie Alex Gruzen, Vice President Consumer Product Group, in einer Entschuldigung an die Kunden schreibt.
Für Kopfzerbrechen sorgen unter anderem die Farben «Crimson Red» und «Pearl White», die in der Serienproduktion Probleme machen. «Bei der Produktion von grossen Volumen haben wir Mühe, die von uns gewünschte hohe Qualität zu erreichen», so Gruzen.

Gegen Ende Jahr wird’s eng

Dell-Sprecherin Cornelia Köppel bezeichnet die Komponentenengpässe als «industrieweites» Problem. Betroffen seien insbesondere die Inspiron- und die XPS-M1330-Geräte. Bei der XPS-Reihe komme hinzu, dass man vom hervorragenden Verkaufsstart überrascht wurde. Dell sei bemüht, die Kunden über Lieferprobleme zu informieren.
Beim Dell-Konkurrenten Hewlett-Packard war indes nichts von Lieferproblemen bekannt und auch der Distributor Ingram Micro scheint alle Lieferungen rechtzeitig zu erhalten. Walter Deppeler, Managing Director von Acer Schweiz, bestätigt jedoch, dass gegen Ende des Jahres mit einer Knappheit gerechnet werden muss: «Das dritte Quartal ist immer schwierig. Zusammen mit dem aktuell sehr starken Wachstum wird es zwangsläufig zu Engpässen kommen.» Allerdings sei Acer momentan problemlos in der Lage, alle bereits getätigten ­Bestellungen termingerecht ausliefern zu können. «Distributoren, die nicht früh genug bestellen oder gegen Jahresende Nachbestellungen machen müssen, sollten damit rechnen, lange auf die Lieferung zu warten.»
Laut Medienberichten rechnen Brancheninsider damit, dass sich die Engpässe noch bis in den Oktober hinziehen. Bei den Akkus sei gar bis Anfang 2008 mit Problemen zu rechnen. Die Preise für Notebooks dürften daher etwas anziehen. (mag)


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