Massenspeicheranbieter bleiben in der Kälte


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/22

     

Im dritten Quartal steigt der Umsatz auf dem Massenspeichermarkt üblicherweise saisonal bedingt an. Doch momentan ist der Preisdruck in der Branche so gross, dass sich die Anbieter sogar gezwungen sehen, Kosteneinsparungen vorzunehmen, wie die Marktforscher von IDC feststellen.
IDC hat ermittelt, dass der Umsatz der Hersteller von Plattenspeichersystemen im dritten Quartal gegenüber dem zweiten Quartal weltweit um zwei Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar gesunken ist.
An der Spitze der Anbieter steht Hewlett-Packard, die ihren Marktanteil mit 1,3 Milliarden Dollar Umsatz um einen Punkt auf 27 Prozent ausbauen konnten. Zweitgrösster Hersteller von Plattenspeichersystemen ist IBM mit 952 Millionen US-Dollar Umsatz und 20 Prozent Marktanteil.
Der grosse Verlierer ist der Drittplazierte, EMC, dessen Umsatz gegenüber dem zweiten Quartal um 21 Prozent auf 505 Millionen US-Dollar zurückging.
Auf dem vierten und fünften Platz folgen Dell und Hitachi. Sie sind mit 278 und 277 Millionen US-Dollar und mit jeweils 6 Prozent Marktanteil praktisch gleichauf, wobei Hitachi beim Umsatz leicht zulegen konnte.
Aus diesen Zahlen schliesst IDC-Marktforscherin Charlotte Rancourt, dass ein Aufschwung auf dem Disk-Storage-Markt in absehbarer Zeit nicht zu erwarten ist. Sie stellt fest: «Die Umsätze gehen überall zurück. Doch es findet nach wie vor eine Verlagerung von direkt angeschlossenen zu Netzwerk-basiernden Storage-Systemen statt.»
Im NAS-Markt übernahm Network Appliance mit 38 Prozent Marktanteil die Spitze von EMC mit nunmehr noch 31 Prozent. Im SAN-Bereich überflügelte HP EMC mit 30 Prozent gegenüber 27 Prozent Marktanteil. «EMC hat ein sehr schwieriges Quartal hinter sich», kommentiert Rancourt, «nimmt man allerdings alle Netzwerk-basierenden Systeme, also NAS und SAN, zusammen, bleibt EMC mit 28 Prozent Marktanteil nach wie vor in Führung.»
Grundsätzlich stellt Rancourt fest, dass die Hardware im Speicherbereich eine immer kleinere Rolle spielt: «Die Software für das die Speicher-Management und die Netzwerke, welche die Informationen transportieren, werden dagegen immer wichtiger. Damit verschieben sich auch die Gewinnaussichten.» Das bedeutet, dass die Hardware-Preise unter Druck bleiben. «Sämtliche Anbieter», meint Rancourt, «werden ihre Kosten senken müssen, wenn sie profitabel bleiben wollen.» (fis)


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