Acronis will die Partner in die Cloud mitnehmen
Quelle: Acronis

Acronis will die Partner in die Cloud mitnehmen

Acronis kann in der Schweiz kräftig zulegen, nicht zuletzt dank Angeboten aus der Cloud. In diesen Angeboten sieht das Unternehmen auch die Zukunft für den Channel.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2018/07

     

Die Geschäfte bei Acronis in der Schweiz brummen – der Datensicherungsspezialist spricht hierzulande von zweistelligen Wachstumsraten. Hauptgrund für das Wachstum ist der KMU-Bereich, wo Acronis besonders stark zulegen kann, wie Albert Messmer, Regional Sales Manager und in dieser Funktion auch für den Schweizer Channel verantwortlich, am Rande der Eröffnung des erweiterten globalen Headquarters von Acronis in Schaffhausen (siehe Kasten), gegenüber "Swiss IT Reseller" erklärt. "Im KMU-Geschäft sind wir inzwischen zuhause, hier sind wir Marktführer." Demgegenüber sei man im Enterprise-Umfeld oft nur ein Nischenprodukt, beispielsweise in Produktionslandschaften. Messmer fügt aber an, dass man durchaus auch gerne verstärkt bei Grossunternehmen Fuss fassen würde und auch Ambitionen in diese Richtung hege.


Gross und bekannt geworden ist Acronis allerdings im Consumer-Geschäft, ein Bereich, der laut Messmer für Acronis auch heute noch wichtig sei, allein schon deshalb, weil er oft als Türöffner in Unternehmen diene. "Die Verantwortlichen in den Firmen kennen Acronis aus dem Heimbereich, nutzen die Lösungen oft privat. Wenn wir nun mit derselben Einfachheit die Unternehmensbedürfnisse bedienen können, ist das Interesse in Firmen natürlich gross", weiss Messmer.

Marke stärken

Vertrieben werden die Produkte von Acronis, sowohl für Consumer als auch für KMU- und Grossunternehmen, ausschliesslich über den Channel. Distributoren-seitig arbeitet Acronis mit den grossen Playern Also, Ingram Micro und All­tron, aber auch mit Spezialisten wie BCD-Sintrag, Nomasis und Softwareone. Mit dieser Aufstellung sei man zufrieden, genauso wie man mit den rund 100 Channel-Partnern – fünf davon mit Platinum-Partnerstatus – aktuell gut aufgestellt sei.

Allerdings kämpfe man ein wenig damit, dass man viele Partner habe, mit denen man relativ kleine Umsätze mache, und dass man für die ganz grossen Partner als Hersteller zu wenig Gewicht habe, damit diese die Acronis-Lösungen bei ihren Kunden aktiv pushen. Messmer: "Aus diesem Grund müssen wir dafür sorgen, dass die Endkunden bei ihren Dienstleistern aktiv nach Acronis anfragen." Hierzu müsste Acronis aber seine Bekanntheit als Anbieter von Unternehmenslösungen weiter steigern, macht Albert Messmer klar. "Ich bin überzeugt, wir könnten noch schneller wachsen, wenn wir die Awareness für die Marke Acronis, die auch heute noch stark mit dem Consumer-Umfeld in Verbindung gebracht wird, im Firmenumfeld verbessern könnten", ist Messmer sicher.


Dabei nimmt er auch die Partner in die Pflicht, welche ebenfalls daran arbeiten müssten, die Bekanntheit der Marke und der Lösungen in Unternehmen voranzutreiben. Auf die Frage, welche Werkzeuge man den Partnern dazu in die Hand gibt, erklärt Messmer: "Wir stellen unseren Channel-­Partnern im Rahmen unseres Partnerprogramms Marketing-Gelder zur Verfügung, die dazu da sind, uns im Markt zu pushen. Hier haben wir jüngst das System in die Richtung umgestellt, dass die Umsetzung von Massnahmen für Partner deutlich einfacher ist. Wir machen heute all mit unseren Partnern quartalsweise Business-Pläne, die auch das Marketing berücksichtigen."

Wachsendes Cloud-Geschäft

Sehr zufrieden zeigt sich Messmer derweil mit dem zweiten Acronis-Standbein neben dem klassischen Lizenzgeschäft, den Angeboten aus der Cloud. "Hier wachsen wir sehr stark, können zum Teil Wachstumszahlen von 100 Prozent und mehr ausweisen", sagt Messmer. So überrascht es nicht, dass er die Zukunft seiner Partner vor allem in der Cloud sieht. "Für den Partner ergeben sich mit der Cloud-Variante eigentlich nur Vorteile. Das Lizenzgeschäft ist eine einmalige Geschichte. In der Cloud aber werden regelmässige Einnahmen generiert und dazu noch die Kundenbindung gestärkt." Ausserdem sehe das Service-Provider-Modell von Acronis von, dass der Partner den Preis, den er für die Acronis-Lösungen verlangt, und die Bündelung der Angebote selber festlegen kann. Und nicht zuletzt kann er zusammen mit dem Endkunden bestimmen, was alles in die Cloud verschoben und was On-Premise bleiben soll. Vereinfacht werde dies durch die Tatsache, dass Acronis die gleiche Code-Basis für die Lizenz- und die Cloud-Produkte verwendet. "So können wir in beiden Welten identische Funktionen anbieten, der Wechsel in die Cloud braucht kein Umdenken und die Verwendung unsere Lösungen in gemischten Umgebungen wird einfacher."
Wie Albert Messmer weiter ausführt, könne im Prinzip jeder Acronis-Partner auch Service Provider werden. "Es gibt keine Beschränkungen, keine Hürden. Der Partner kann unsere Datenzentren in der Schweiz nutzen, kann alles über ein Webportal managen, und er muss noch nicht einmal eine Zertifizierung absolvieren. Wir machen den Partnern den Einstig in die Cloud wirklich einfach." Zahlreiche Schweizer Partner hätten den Schritt bereits gemacht.


Allerdings sind noch nicht alle Lösungen von Acronis Cloud-fähig. Messmer verspricht jedoch, dass laufend neue Services kostenlos dazukommen. In Kürze werde man zum Beispiel Disaster-­Recovery-Services aus der Cloud anbieten können, genauso wie auch Acronis ­Files Ad­vanced – eine File-Sync- und ­Share-Lösung – ab Anfang drittem Quartal aus der Schweizer Cloud verfügbar wird. Ebenfalls geplant sei der Cloud-Release von Notary, einer Blockchain-­basierten ­Datenauthentifizierungslösung, mit der sichergestellt werden kann, dass Daten nicht manipuliert wurden.

Erweiterung des Hauptsitzes in Schaffhausen

Acronis feiert in diesem Jahr das 15-jährige Firmenjubiläum und seit zehn Jahren ist das Unternehmen auch am Standort Schaffhausen – wo inzwischen das globale Hauptquartier von Acronis steht – in der Schweiz präsent. Dieser Firmensitz wurde jüngst nun kräftig ausgebaut, wobei in erster Linie Schulungsräume sowie Repräsentationsfläche für Veranstaltungen geschaffen wurde. Im Rahmen der Einweihung des erweiterten Schweizer Sitzes gab Serguei Beloussov, Mitgründer und CEO von Acronis, aber auch bekannt, dass die Zahl der Mitarbeiter in der Schweiz in den kommenden Jahren verdreifacht werden soll – von rund 25 Leuten aktuell auf deren 75. Zudem liess er verlauten, dass die Schweiz als möglicher Standort für die sogenannte Singularity City in Betracht gezogen wird. Dabei handelt es sich um einen privat finanzierten Universitäts- und Technologiepark, der sich auf die industriegetriebene Forschung und Software-Entwicklung im Bereich von Künstlicher Intelligenz (KI), Quanten Computing und Blockchain-Technologie konzentrieren wird. Acronis will hierbei 10 Millionen Euro investieren und strebt das Ziel an, das Projekt in den kommenden zehn Jahren selbsttragend zu ­machen. (mw)


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