Ultrabooks: Die zweite Generation
Quelle: Digitec

Ultrabooks: Die zweite Generation

Die zweite Generation Ultrabooks kommt auf den Markt. Massgebend für den Erfolg werden die Preise der Geräte sein.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2012/06

     

Sie sind die Hoffnungsträger aller grossen Notebook-Hersteller: Die Ultrabooks. Sie sollen ultradünn und ultraleistungsfähig sein. Der einzige Haken war bisher der Preis, der bei der ersten Generation der Ultrabooks bei rund 1000 Franken oder höher lag. Dies war wohl auch der entscheidende Grund dafür, dass der erhoffte Boom bisher ausblieb. «Diese neue Produktkategorie hat ein sehr grosses Potential, nur sind die aktuellen Preise noch sehr hoch», bringt es Bernhard Hochspach, Chief Purchase Officer (CPO) Switzerland und Mitglied der Landesgeschäftsleitung von Media Saturn Management, auf den Punkt. Intel ist sich derweil sicher, dass die von ihnen definierte neue Geräteklasse den Notebook-Markt revolutionieren wird. Zwar geben die meisten Schweizer IT-Händler keine Umsatzzahlen preis, doch Brack Electronics lässt erahnen, dass die Ultrabook-Verkäufe nur einen Bruchteil des Umsatzes ausmachen und von einer Revolution – zumindest im Moment – nichts zu spüren ist. «Derzeit stammen knapp 10 Prozent des Notebook-Umsatzes von Ultrabooks», erklärt Daniel Rei, PR-Manager des Online-Händlers.

Die Verkäufe werden steigen

Wird daran die zweite Generation der portablen Geräte etwas ändern? Klar ist: Alle grossen Namen im Notebook-Markt haben ein neues, noch leistungsfähigeres und preiswerteres Ultrabook in der Pipeline. Dazu gehören unter anderem Asus, HP, Dell, Lenovo, Samsung und Toshiba. Und während sich die Ultrabook-Hersteller in Bezug auf die zweite Generation gegenseitig mit Superlativen übertrumpfen, geben sich die Schweizer Händler noch eher zurückhaltend: Brack Electronics beispielsweise erwartet, dass der Umsatzanteil in den nächsten zwölf Monaten gleich bleiben oder höchstens leicht steigen wird. Etwas optimistischer sieht das Hochspach von Media Saturn Management: «Wenn die Preise niedriger werden, könnte sich der Umsatzanteil im nächsten Jahr verdoppeln.» Der Online-IT-Händler Digitec macht den Erfolg von Ultrabooks derweil von deren Grösse abhängig. «Wir gehen davon aus, dass Ultrabooks bis zu einer Grösse von 15 Zoll dieses Jahr den Markt bestimmen werden», so Stefanie Hynek, Mediensprecherin von Digitec. Ultrabooks ab 15 Zoll werden laut Hynek noch etwas länger benötigen, um sich zu etablieren. Steg Computer & Electronics ist sich derweil sicher, dass die Ultrabook-Verkaufszahlen deutlich zunehmen werden. «Dies einerseits, weil technisch verbesserte Geräte in immer eleganteren Designs auf den Markt kommen und andererseits, weil das Preis-Leistungsverhältnis für Kunden noch attraktiver wird», so Reto Stöckli, CPO des Unternehmens.

Bleibt die Frage: Werden die Ultrabooks den Notebook-Markt, wie Intel dies behauptet, revolutionieren? Hier gehen die Meinungen der IT-Händler auseinander. So verneint Brack Electronics eine Revolution ganz klar. «Wir sind der Meinung, dass Ultrabooks den Notebook-Markt revolutionieren», meint dagegen Hochspach von Media Saturn Management. Doch in einem ist man sich einig: Ersetzen werden Ultrabooks die Notebooks nicht. Denn die meisten Ultrabooks haben kein optisches Laufwerk für CDs, DVDs und nur wenige USB-Anschlüsse. «Es gilt, zwischen den verschiedenen Notebook-Klassen zu unterscheiden. Notebooks mit grossen Bildschirmen und hoher Grafikleistung sowie mehreren Laufwerken, die den Desktop-PC ersetzen, können nicht von Ultrabooks abgelöst werden», erklärt Hynek von Digitec. Auch in den Regalen der Media-Markt- und Saturn-Märkte sowie bei Brack werden die Notebooks nicht so schnell durch Ultrabooks ersetzt.

Kein Tablet-Ersatz

Ist das Ultrabook dann vielleicht eher eine Konkurrenz für die Tablet-PCs? Nein, meinen die Schweizer IT-Händler einstimmig. Adrian Schatzmann, Product Manager Personal Computing bei Interdiscount, erläutert: «Ultrabooks und Tablets sind zwei komplett unterschiedliche Segmente.» Während Tablets in erster Linie zum Konsumieren verwendet werden, kommen Ultrabooks mehrheitlich als Arbeitsinstrument zum Einsatz. Bleibt abzuwarten, welche Hersteller mit Ultrabooks also tatsächlich das grosse Geld machen werden. Zu den grossen Hoffnungsträgern gehört wohl Asus. Der Hersteller hatte mit seinem ersten Ultrabook, dem Zenbook UX31 eines der besten Geräte dieser Kategorie auf den Markt gebracht und ist derzeit sowohl bei Digitec als auch bei Brack mit Abstand der Bestseller unter den Ultrabooks. (dv)


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