Der Bodenständige: Peter Bachmann, Gründer Ceconet
Quelle: Ceconet

Der Bodenständige: Peter Bachmann, Gründer Ceconet

Peter Bachmann, Gründer von Ceconet, ist trotz seines Erfolgs am Boden geblieben, geniesst es aber, selbst entscheiden zu können, und reist in seiner Freizeit gerne.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2020/04

     

«Ich bin Unternehmer, ich unternehme etwas und investiere Geld.» So lautet das Credo von Peter Bachmann, Geschäftsleitungsmitglied und Gründer von Ceconet. «Mein Geschäftspartner und ich haben mit unserem eigenen Unternehmen nicht nur Geld gewonnen, sondern auch verloren. Das gehört dazu, denn wir sind keine Manager und managen nur, was da ist.» Dabei dürfe man aber nie so viel riskieren, dass es einem an den Kragen gehen könnte. Die Strategie scheint aufzugehen, hat sich Ceconet doch seit der Gründung 2004 als erfolg­reiches Unternehmen etabliert.


Wer denkt, dass Peter Bachmann der Erfolg zu Kopf gestiegen ist, der irrt sich gewaltig. Vielmehr wirkt der 56-Jährige im Gespräch sehr bescheiden und bodenständig. «Ich brauche weder einen Mercedes vor dem Haus noch eine riesige Villa. Ich lebe seit 30 Jahren in derselben Wohnung.» So sehr der 56-Jährige auf Status-Symbole verzichten kann, so wichtig ist ihm im Gegenzug, selbst entscheiden zu können. «Wenn ich mich mit Kollegen in Grosskonzernen vergleiche, bin ich froh, selbständig zu sein. Klar müssen wir uns an gewisse Vorgaben der Hersteller halten, aber wir können an einem bestimmten Punkt auch Nein sagen», weiss er sich glücklich zu schätzen. Denn dies sei eines der wichtigsten Güter, ist Bachmann überzeugt.

Grosskonzerne sind nicht seine Welt

So verwundert es denn auch nicht, dass seine Ausflüge in Grosskonzernen jeweils nur relativ kurz gedauert haben. Nach mehreren Jahren im Bereich Projekt-Sachbearbeitung sowie im Verkaufsaussendienst beim auf Netzwerkprodukte spezialisierten Unternehmen Kontakt Systeme, zog es den gelernten Autoelektriker als Market Manager zu EAO. «Irgendwann sah ich bei Kontakt Systeme keine weiteren Möglichkeiten mehr für meine Karriere, und ich träumte vom internationalen Verkauf.» Dieser Traum habe sich dann zwar nicht ganz erfüllt, aber zumindest sei bei EAO die gewünschte Internationalität gegeben gewesen, handelte es sich dabei doch um ein grosses, international aufgestelltes Unternehmen. Die Ernüchterung folgte dann aber schon nach wenigen Monaten: «Bislang für kleinere Firmen tätig, habe ich rasch gemerkt, dass ich mich in Gross­firmen nicht wohlfühle. Da war alles so träge, und bei jeder Idee hiess es, dass dies so nicht gehe. Das war ich mich nicht gewohnt.»

Und so endete das Abenteuer Grossunternehmen schneller als gedacht, und Bachmann wechselte wieder zu Kontakt Systeme, wo er die Leitung des Produktmanagements übernehmen durfte. «In diesem Job hatte ich dann mehr mit internationalen Lieferanten zu tun, im Bereich Beschaffungswesen und strategischer Einkauf. Das war sehr spannend.» Doch auch hier machte ihm nach einigen Jahren erneut ein Grosskonzern einen Strich durch die Rechnung, wurde Kontakt Systeme doch an ein grosses Unternehmen verkauft. «Da hat sich meine Welt wieder verändert. Gemeinsam mit meinem heutigen Geschäftspartner, mit dem ich bei Kontakt Systeme gut 13 Jahre zusammengearbeitet habe, haben wir uns für die Selbständigkeit entschieden. Wir haben die Grosskonzernphilosophie nicht ertragen.»


Das war 2004. Die beiden gründeten gemeinsam mit einem weiteren Partner Ceconet – «mit viel Naivität» – und führen seither das auf Professional Multimedia, hybride Multimedia-Installa­tionen und Telco-OEM-Produkte spezialisierte Unternehmen mit rund 16 Mitarbeitern.

Reisen als grosse Leidenschaft

Als Selbständiger besteht das Leben viel aus Geschäft, gibt Bachmann unumwunden zu. «Ich habe aber von Anfang an klar gestellt, dass ich immer Ferien nehmen werde und Samstag und Sonntag wenn möglich nicht arbeite.» Und daran hat er sich grösstenteils auch gehalten. «Klar gibt es Wochenende, an denen ich arbeiten muss. Aber es ist nicht die Regel, sondern die Ausnahme.»

Er nehme sich die Zeit für sich und seine Familie – «Work-Life-Balance ist sehr wichtig, denn sonst klappt irgendwann gar nichts mehr». Das vermittle er auch seinen Mitarbeitern – «denn sie sind das höchste Gut eines Unternehmens».


Seine freie Zeit geniesst Peter Bachmann bei einem Spaziergang oder beim Skifahren, zudem kocht er gerne und trinkt dazu ein gutes Glas Wein. «Ich esse gerne und muss entsprechend viel Sport treiben im Kampf gegen mein Gewicht», schmunzelt er. Er gehe regelmässiges Joggen und ins Fitnesscenter – «wobei gerade das Fitnesscenter nicht das ist, was ich extrem cool finde», gibt Bachmann zu. Das Joggen hingegen sei nicht nur gesund, sondern helfe auch seinem Geist: «Ich kann dabei Herausforderungen im Geschäft analysieren und komme meist zu einer Lösung.»

Früher sei er zudem in vielen Vereinen aktiv gewesen. «Das lässt sich jetzt aber mit den vielen Terminen nicht vereinbaren. Wenn ich die Hälfte der Zeit nicht an Vereinsanlässen dabei sein kann, dient das dem Verein nicht.»

Seine ganz grosse Leidenschaft ist aber das Reisen. «In jungen Jahren bin ich mit meiner Frau sehr, sehr viel und auch länger gereist. Wir waren in Australien, Amerika, Südamerika und an vielen weiteren Orten unterwegs – mit Camper, Zug, Bus, Auto.» Nachdem in den letzten Jahren die Reisen im kleineren Rahmen stattfinden mussten, träumt Bachmann davon, künftig wieder vermehrt unterwegs zu sein. «Zu den Destinationen, die ich unbedingt noch bereisen möchte, gehören Costa Rica und Südafrika.» Aber auch Australien lässt den 56-Jährigen nicht los. «Diese Weite und die Tierwelt faszinieren mich. Und auch Ecuador mit Galapagos war bislang eines meiner schönsten Reiseziele.»

Grosse Wünsche daneben hat Bachmann keine. «Mein Ziel ist es, Ceconet weiterzuentwickeln und irgendwann einmal – sicher aber nicht in den nächsten Jahren – die Nachfolge zu regeln. Denn die eigene Firma ist wie ein eigenes Kind, das man aufgezogen hat, und das möchte man in gute Hände übergeben.»

Peter Bachmann

Peter Bachmann, Gründer und Geschäftsleitungsmitglied von Ceconet, ist mit seiner Schwester und seinen Eltern in Oberengstringen aufgewachsen. Nach der Berufslehre zum Auto­elektriker arbeitete er mehrere Jahre als Flugzeugelektriker. «Alles rund um die Fliegerei herum fasziniert mich, die Technik, die Atmosphäre, die Internationalität.» Danach entschied sich Bachmann für eine Weiterbildung zum tech­nischen Kaufmann in Dr. Räbers höherer Handelsschule, bevor er bei Kontakt Systeme rund 13 Jahre im Bereich Sachbearbeitung und später im Aussendienst und im Produkt­management tätig war – mit einem kurzen Zwischenstopp bei EAO als Market Manager. Zudem absolvierte er eine Ausbildung zum Marketingplaner. 2004 gründete Bachmann zusammen mit Urs Kuhn und Dieter Hiestand das Unternehmen Ceconet, das sich auf die Bereiche Audio/Video, Gebäude­­automation und Telematik spezialisiert hat und als Distributor von Epson-­Projektoren fungiert. Heute lebt Peter Bachmann, der sich selbst als flexibel, einfach, fröhlich und unternehmenslustig beschreibt, mit seiner Frau und seiner Tochter in Zürich Höngg. (abr)


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