Der Filmemacher: Christian Mossner,­ Leiter Center of Excellence, Canon Schweiz
Quelle: Canon

Der Filmemacher: Christian Mossner,­ Leiter Center of Excellence, Canon Schweiz

Christian Mossner, leidenschaftliche Videomacher und langjähriger Mitarbeiter von Canon Schweiz, sieht viele Chancen in der digitalen Revolution und will diese aktiv mitgestalten.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2019/12

     

Christian Mossner ist eine treue Seele, arbeitet der heute 54-Jährige doch seit über 17 Jahren für Canon – davon 14 Jahre im Marketing, auch als Leiter. "Ich habe bereits vor ein paar Jahren gewusst, dass ich nicht bis zur Pensionierung im Marketing bleiben, sondern gerne in den Verkauf wechseln möchte", erläutert Mossner, der seit rund drei Jahren im Channel Partner & Distribution Channel arbeitet. "Für einige mag dieser Schritt – weg aus dem Management – ein Rückschritt sein. Aber ich habe nie bewusst Karriere gemacht, sondern einfach nur gemacht. Zudem spielt im Partnerkanal ­Video eine grosse Rolle." Und trifft damit eine der grossen, wenn nicht gar die grösste Leidenschaft von Mossner. Denn der zweifache Familienvater brennt für das Thema Videomarketing. "Ich glaube an die digitale Transformation, die Automatisierung von Inhalten und Content Marketing. Und ich glaube an den Mitarbeiter als Botschafter. Inhalte, die zentral produziert werden, funktionieren nicht weltweit." Entsprechend produziert Mossner immer wieder lokale Videobotschaften für Partner von Canon. "Die Revolution von Videomarketing kommt jetzt ganz gross. Da möchte ich gerne selbst sowie auch mit Canon eine grosse Rolle spielen."

Das Sorgenkind

Dabei stand die berufliche Zukunft von Mossner nicht immer unter einem guten Stern. In seinen Jugendjahren bereitete er seinen Eltern wohl manch schlaflose Nacht und sein beruflicher Weg sah wenig rosig aus. "Ich war ein ganz schlechter Schüler, weil mich die Schule nicht interessiert hat. Vielmehr war ich vom Autonomen ­Jugendzentrum (AJZ) und den 80er-Jahr-Krawallen fasziniert", erinnert sich Mossner. Er habe zwar mit Ach und Krach den Abschluss der Sekundarschule geschafft, wäre danach aber arbeitslos gewesen. Die Kehrtwende kam schliesslich, als ihn seine Eltern zur Umerziehung in das strenge Institut Minerva schickten. "Dort bin ich aufgewacht. Ich ­realisierte, dass alle meine Freunde eine Lehrstelle hatten und Geld verdienten", so Mossner. "Ich bin zum Streber ­mutiert und machte zum ersten Mal in meinem ­Leben gerne Hausaufgaben." So schaffte Mossner schliesslich den KV-Abschluss.

Gleichzeitig entdeckte er seine Faszination fürs Programmieren. "Mein Vater schenkte mir 1984 einen PC, worauf ich mit dem Programmieren begann." Über das Programmieren fand Mossner schliesslich auch den Einstieg in die Berufswelt, konnte er doch als Programmierer bei NCR anfangen, bevor er ein Betriebswirtschaftsstudium an der Fachhochschule in Angriff nahm. "Ich habe mir mein Studium mit programmieren finanziert. So habe ich etwa eine doppelte Buchhaltung entwickelt und diese erfolgreich verkauft", erzählt Mossner. "Ich habe während des Studiums so viel Geld verdient, dass ich mir sogar ein Opel Cabrio leisten konnte."

Zeichen setzen im Marketing

Nach dem Studium landete Mossner schliesslich bei Unilever im Konsumgütermarketing. "Ich habe schon während des Studiums gemerkt, dass ich ein Flair für Marketing und Verkauf habe. Das war eine super Zeit, denn die Konsumgüterfirmen beherrschten das Marketing", erinnert sich Mossner. "Die Arbeit hat mir sehr gut gefallen." Doch dann stellte eine private Krise alles auf den Kopf. "1995 bekam meine Frau die Diagnose Diabetes Typ 1. Da konnte ich nicht mehr so viel arbeiten und habe mich ein Jahr lang um sie gekümmert", erzählt Mossner. Gleichzeitig nahm er ausserdem einen MBA in Angriff und lernte dabei jemanden bei Compaq kennen. "1997 habe ich dort im Services Marketing angefangen. Und dank meines Marketingwissens von Unilever konnte ich dort relativ rasch Zeichen setzen." So führte er etwa ein, dass den Verkäufern für ihre Kunden Videos von Best Cases abgegeben wurden. "Schliesslich hätte ich die Chance gehabt, das ganze Marketing zu übernehmen." Doch erneut kam alles anders: Dieses Mal machte ihm die Übernahme durch HP einen Strich durch die Rechnung. "Ich wusste, dass HP niemanden von Compaq in das Management übernehmen würde. Deshalb habe ich mich auf die Suche nach etwas Neuem gemacht." So führte ihn sein Weg schliesslich zu Canon.

Videomarketing als Passion

Dieser Wechsel erwies sich als Glücksgriff. Denn bei Canon kann Mossner seine Video-Leidenschaft, die durch seinen Vater bereits in Jugendjahren geweckt wurde, voll ausleben. So konnte er 2009 an der letzten Orbit das erste Web TV der Messe realisieren. "Damit waren wir relativ früh, war das Thema Videomarketing doch dazumal noch kaum präsent. Ich habe damals viel gelernt und bin immer dran geblieben." So arbeitet Mossner heute an diversen Fachhochschulen als Dozent für digitales Marketing und Einsatz neuer Technologien. 2017 hat er ein Buch zum Thema Videomarketing veröffentlicht. Dabei empfindet Mossner Videomarketing als Hobby und nicht als Arbeit. "Ich habe sogar bei mir zu Hause im Keller ein Greenscreen-Studio", erzählt er. Sein Video-­Wissen hat sich Mossner autodidaktisch angeeignet. "Ich habe viele Bücher gelesen. Denn es gibt gar keine Ausbildung in diesem Bereich. Die traditionellen Filmfirmen stellen ihr Wissen nicht zur Verfügung. Denn sie wollen ihre Videos verkaufen und setzen auf professionelle Schauspieler. Ich hingegen verfolge einen anderen Ansatz: Video wird so mächtig und ist ein so schnelles Medium, das muss man intern machen." Seine Film-Erfahrung, die ihn laut eigener Aussage auch viel über die Psychologie der Menschen gelehrt hat, hilft ihm auch bei der täglichen Arbeit mit den Partnern von Canon. "Ich gehe heute ganz anders auf Partner zu und helfe ihnen bei der Marketingkommunikation, indem ich mit ihnen gemeinsam eine Landing Page mit Videobotschaft kreiere. Denn mit einem Video kann man jemanden ganz anders abholen. Dazu muss man kein Medienprofi sein. Meine Botschaft lautet: ‹Wenn ich das kann, kannst du das auch›."

Christian Mossner

Christian Mossner ist mit seinen Eltern und seinen zwei Brüdern in Zürich Höngg aufgewachsen und lebt heute mit Frau, Sohn und Tochter ebenfalls in Höngg. "Ich mag Zürich und vor allem Höngg. Ich bin Stiftungsrat der Quartierzeitung 'Höngger' und Mitglied der Zunft Höngg." Nach einem Praktikum bei Diners Club arbeitete Mossner als Programmierer bei NCR, bevor er über Unilever und Compaq schliesslich bei Canon landete. Mossner verfügt über ein abgeschlossenes Studium der Betriebswirtschaft und einen MBA der Universitäten Bern, Rochester und New York. Er beschreibt sich selbst als ehrlich, unkonventionell und sehr kollegial. "Ich inspiriere Leute und bin ein ­guter Coach. Meine Stärke ist es, Leute zu entwickeln." (abr)


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