Auf ein Neues, Amiga-Fans!

Der gute alte Multimedia-PC ist aus dem Grabe auferstanden, vorerst aber nur mit Linux erhältlich.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/22

     

Bill McEwen von Amiga Inc. Ben Hermans von Hyperion und Alan Redhouse von Eyetec verkünden auf der Amiga-Website (www.amiga.com), dass die Wiedergeburt des Amiga offiziell auf der Cebit Hannover im März stattfinden werde. Die drei betonen aber gleich, dass dies nicht die offizielle Lancierung von AmigaOS 4 bedeute, sondern nur, dass das neue Betriebssystem dem Publikum vorgestellt werde.
Der Multimedia-PC Amiga geniesst unter seinen Anhängern auch nach längerer Absenz noch immer Kultstatus. Doch die Gefühle der Fans waren in den vergangenen Jahren oft einem Wechselbad ausgesetzt. Commodore musste 1995 Konkurs anmelden und Amiga wurde an Escom verkauft.
Zwei Jahre später war auch Escom pleite. Amiga ging an Gateway, die erklärte, neue Amiga-Modelle bauen zu wollen. Zu sehen war davon nie etwas. Zur Jahrtausendwende gingen die Rechte an Amiga Development, nunmehr Amiga Inc. über und deren Chef, Bill McEwen, verkündete: «Jetzt können wir den Job beenden, der vor 15 Jahren begonnen wurde.» Im Frühjahr 2002 schliesslich kündigte er den neuen Amigaone und AmigaOS 4 an.
Doch Amiga-Fans sind das Warten gewohnt. So liessen sie sich auch nicht verdriessen, dass McEwen anfangs Dezember die Teilnahme an der «Amiga + Retro Computing 2002» absagte und keiner der Entwickler des neuen AmigaOS in Aachen anwesend war.
Immerhin ist die Hardware des AmigaOne seit November lieferbar. Zwei Exemplare waren auf der Messe zu sehen. Da jedoch das neue Amiga-Betriebssystem, das von Hyperion (www.os4.hyperion-software.com) entwickelt wird, auf sich warten lässt, liefen die Maschinen unter Linux.

Mit AmigaOS 4 ist laut Hyperion nicht vor 2003 zu rechnen.


Drei Versionen

Amiga Inc.’s Entwicklungspartner Eyetech (www.eyetech.co.uk) seinerseits gab bekannt, dass der Nachfolger des einstigen Multimedia-Künstlers noch vor Weihnachten ausgeliefert werde, allerdings mit Linux PPC und der Amiga-Emulation UAE. Der Rechner ist in drei Versionen verfügbar. Ausser dem 580 Euro teuren AmigaoneG3-SE mit 600 MHz G3 CPU, der seit November bestellt werden kann, will Eyetech im Frühjahr den Amigaone-XE für 725 Euro mit einem 700-MHz-G3-750FX-Prozessor und für 800 Euro mit dem 800 MHz G4-Prozessor von Motorola anbieten.
Eyetech bietet den Käufern im Rahmen eines Earlybird-Angebots neben Linux eine kostenlose Kopie von OS 4 an, sobald dieses verfügbar ist. Bleibt bloss abzuwarten, wie gross das Bedürfnis nach dem Amiga im Jahr 2003 wirklich sein wird. (fis)


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