Informationsfluss als zentrale Aufgabe

Die CIOs (Chief Information Officers) müssen sich mit einem neuen Thema auseinandersetzen: Nach ERP und E-Business wird die in den Applikationen liegende Information und deren Integration zum Top-Thema.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/08

     

Es ist schon auffallend, dass sich die CIOs in den vergangenen Jahren eher der Applikation denn der Information gewidmet haben: Im Sinne von Business Reengineering und E-Business fanden gravierende Eingriffe in die IT-Infrastruktur statt, doch was letztendlich auf der Strecke blieb, war der Fluss der Information – die Systeme waren kaum integriert.
Auch «Enterprise Application Integration» kann diesen Missstand nicht wirklich beseitigen. Der bienenhafte Fleiss, mit dem die Unternehmen versuchen, die Automation der Geschäftsprozesse zu bewerkstelligen, übersieht nach Ansicht von Experten einen entscheidenden Punkt: Bei der Konzentration auf die Applikation geht der Blick für die Information verloren – mehr noch, das Thema IT-Integration wird zu isoliert nur auf Applikationsebene diskutiert. Was nützt denn eine vermeintlich perfekte Integration von Applikationen, wenn auf die in den Applikationen liegende Information, den eigentlichen Content, nicht zugegriffen werden kann?

Was ist wichtiger: Applikationen oder Inhalte?

Damit stellt sich letztlich die ketzerische Frage, was für ein Unternehmen wirklich wichtig ist: Sind es die Applikationen oder vielmehr die Inhalte in diesen Applikationen? Man nehme etwa als Beispiel eine Schlüsselanwendung wie das Finanzmanagement: Ein Unternehmen kann mit vielen unterschiedlichen Finanzmanagementsystemen gut zurechtkommen, aber ohne die relevanten Finanzinformationen – also die Inhalte – wird jedes Unternehmen früher oder später Probleme bekommen.
Man könnte gar noch einen Schritt weitergehen, wenn man in Betracht zieht, dass man unermesslich viel Zeit, Geld und ungeheure Anstrengungen in den Unternehmen investiert hat, um Applikationen als das erscheinen zu lassen, was sie eigentlich kaum sind: nämlich integriert.
Der Einsatz von Produkten zur Automatisierung von Business-Prozessen ist lediglich ein teurer Versuch, um Systeme auf Prozessebene miteinander zu verlinken.
Wenn man Prozesse wirklich transparent machen will, muss man ihre Abhängigkeit von Applikationen eliminieren und sich auf den Inhalt konzentrieren, der in den Applikationen liegt. Das Thema IT-Integration bedeutet also weit mehr, als nur die blosse Integration auf Applikationsebene zu meistern. Es geht letztlich um die Integration von Informationen bzw. von Inhalten, die in den unterschiedlichsten Applikationen lagern. Den Wert dieser Integration muss der CIO als strategisch für sein Unternehmen erkennen.

Integration auf Content-Ebene

Die IT-Herausforderung lautet daher, wirkliches «Enterprise Content Management» zu betreiben und nicht nur die blosse Verwaltung von Websites. Ein Unternehmen besitzt unterschiedlichste Inhalte, auf die zugegriffen werden muss: Handbücher, E-Mails, geschäftskritische Dokumente, ERP- und CRM-Daten, Bilder und vieles andere mehr.
All diese Inhalte müssen zentral strukturiert und verwaltet werden. Ausserdem muss dieser Content uneingeschränkt über Web-Portale Lieferanten und Firmenkunden zur Verfügung stehen, wenn diese am Business-Prozess teilhaben sollen
Doch hier hapert es oft: Da diese Informationen nicht in einem zentralen Archiv oder Repository liegen, müssen sie sehr aufwendig zusammengeführt werden. Disziplinübergreifend müssen Dokumentenmanagement und Content Management-Funktionen miteinander integriert und der Zugriff auf ERP-, CRM- oder Supply Chain Management-Systeme bereitgestellt werden.
Unterschiedliche Studien haben bereits im letzten Jahr vorhergesagt, dass Portal-Technologien, Content Management-Tools und der Inhalt von Legacy- und Standardapplikationen ab 2003 (Gartner Group, Forrester: Mitte 2003) bis spätestens 2004 (Meta Group) zusammenfliessen, so dass spätestens ab 2004 auf «Unified Content» in den Unternehmen zurückgegriffen werden kann und die Integration auf Content-Ebene vollzogen ist.

Die Sinne der CIOs schärfen

Dieser offene und integrative Datenaustausch wird bei Days Produkten mit dem so genannten «Content Bus» realisiert. Für Andrew Ball, Research Analyst bei Frost & Sullivan, stellt dieses Stück Software eine derartig «innovative Herangehensweise an das Content Management» dar, dass sich Day dadurch nicht nur «deutlich von der Konkurrenz abhebt», sondern auch der gesamten Branche «neue Horizonte» eröffnet.
Als Begründung für die Verleihung des «Market Engineering Award für technologische Innovation» hebt Ball hervor: «Der Content Bus ist in seiner Art bislang einzigartig, denn damit lässt sich sowohl strukturierter als auch unstrukturierter Inhalt kombinieren und generell als ‹Content› behandeln, ohne dass innerhalb des Unternehmens ein separater Datenspeicher implementiert werden muss. Damit lassen sich viele Probleme vermeiden, die sich sonst aus der Spiegelung von Daten ergeben.»
Unter dem Stichwort «Total Business Unification» vertreibt Day die Produktreihe «Communiqué» nicht mehr nur als blosses Content Management-Produkt, sondern als Infrastruktursoftware.
Der Autor (Bild)
Daniel Heck, Director of Corporate Communications, Day Software AG
daniel.heck@day.com


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