Schweizer PC-Markt taucht erneut

6. Oktober 2013 - Im ersten Halbjahr wurden über 13 Prozent weniger PCs verkauft. Am besten liefen noch Desktop-Rechner für den Heimbereich.

Wie die jüngsten Zahlen aus Röbi Weiss' Weissbuch-Studie zeigen, hat der PC-Markt auch in der Schweiz im ersten Halbjahr seine Talfahrt fortgesetzt: Gemäss dem Report wurden zwischen Januar und Juni dieses Jahres rund 760'000 Desktop- und Mobil-Rechner verkauft. Im Vergleich zum ersten Semester 2012, als noch gut 875'000 Rechner einen Käufer fanden, entspricht dies einem Minus von 13,1 Prozent. Dabei ist allerdings anzumerken, dass die hiesigen Tablet-Verkäufe in der Erhebung nicht berücksichtigt wurden.
Wie die Zahlen weiter zeigen, hat sich der Rückgang der PC-Verkäufe im Verlauf des ersten Halbjahres sogar noch verschärft. Wurde fürs erste Quartal im Vorjahresvergleich ein Minus von 10,9 Prozent ermittelt, betrug der Rückgang zwischen April und Juni 15,5 Prozent. (rd)


Mobilrechner auf Tauchfahrt


Der rückläufige Absatz machte sich bei allen Geräteklassen bemerkbar, egal ob die Rechner für den Home- oder Business-Einsatz gekauft wurden. Im Mobile-Segment beträgt der Einbruch 15 Prozent auf 460'000, im Desktop-Bereich gut 10 Prozent auf 301'000 verkaufte Geräte.
Der stärkste Einbruch machte sich bei den Mobilrechnerverkäufen für den Heimeinsatz bemerkbar, wo die Verkäufe mit einem Minus von über 17 Prozent regelrecht einbrachen. Dieser Umstand dürfte zum Grossteil dem Tablet-Boom zuzuschreiben sein, zumal diese Geräteklasse zum allergrössten Teil beim Heimpublikum ihre Abnehmer findet. Umgekehrt schlugen sich die Desktop-Rechner für den Heimgebrauch überraschend gut: Hier gaben die Verkäufe «nur» um 7,2 Prozent nach.
Mit einem Marktanteil von 22 Prozent konnte Apple die führende Stellung auf dem Schweizer Heim-PC-Markt geringfügig ausbauen, dicht gefolgt von HP (21,8%) und Acer (17,2%). Ganz anders präsentiert sich die Situation bei den für den Unternehmenseinsatz gedachten Rechnern: Hier steht HP mit 40,6 Prozent Marktanteil unangefochten an der Spitze und konnte die Position im Vorjahresvergleich sogar noch um zwei Prozentpunkte ausbauen. Deutlich distanziert folgen Dell mit 13,5 Prozent und Lenovo mit 11,8 Prozent. Apple auf Platz vier spielt mit 6,8 Prozent bei den Business-PC-Verkäufen hingegen nach wie vor eine nur marginale Rolle.
(rd)


HP bleibt Nummer 1


Wie ein Blick auf die Liste der Top-10-Anbieter zeigt, konnte Hewlett-Packard seine marktbeherrschende Position in der Schweiz auch im ersten Halbjahr problemlos behaupten. Gemäss Weissbuch musste zwar auch HP einen Verkaufseinbruch hinnehmen, doch erwies sich dieser mit minus 7,2 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode als deutlich moderater als der des Gesamtmarktes. Unter dem Strich konnte der Hersteller damit seinen Marktanteil in der Schweiz um einen Prozentpunkt auf 31,6 Prozent steigern. Interessanterweise musste Hewlett-Packard den Verkaufsrückgang fast ausschliesslich im ersten Quartal hinnehmen (-12,8%), während man die Verkäufe zwischen April und Juni annähernd stabil halten konnte. Zudem sind HPs rückläufige PC-Verkäufe in erster Linie dem Desktop-Segment zuzuordnen, wo ein Minus von über 18 Prozent eingefahren wurde, während man die Zahl der verkauften Mobilrechner um 4,6 Prozent steigern konnte.
Bei Apple mit einem Marktanteil von 15,5 Prozent verhielt es sich hingegen gerade umgekehrt: Während der Hersteller aus Cupertino in den ersten drei Monaten des Jahres fast ebenso viele Rechner absetzte wie in der Vorjahresperiode, kam dann im zweiten Quartal der grosse Einbruch mit einem Minus von 18,6 Prozent.
(rd)


Überflieger


Von den zehn erfolgreichsten PC-Herstellern in der Schweiz bekamen einzig Toshiba, Samsung und Fujitsu den Einbruch im PC-Business nicht zu spüren. Ganz im Gegenteil: Diese Anbieter verkauften im Berichtszeitraum sogar mehr Rechner als in der Vorjahresperiode. Toshiba setzte gut 3 Prozent mehr Geräte ab und erreichte einen Marktanteil von 5,9 Prozent, während der Absatz bei Samsung um fast 11 Prozent stieg (Marktanteil: 2,1%). Den grössten Verkaufsanstieg von sage und schreibe 64,5 Prozent weist die Studie für Fujitsu aus, wenn auch auf sehr tiefem Niveau (Marktanteil 1,9%).
Umgekehrt bekamen die taiwanischen Hersteller Acer und Asus die Krise am stärksten zu spüren. Acer verkaufte in der ersten Hälfte des Jahres gut einen Viertel weniger Geräte, entsprechend sank der Marktanteil von 12,7 auf 11 Prozent.
Einen geradezu gravierenden Einbruch erlitten auch die PC-Verkäufe bei Asus, die sich innert Jahresfrist um die Hälfte verringerten und den Markanteil von 8,3 auf 4,7 Prozent einbrechen liessen.
(rd)

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