Schweizer ICT-Markt wächst 2017 um 1,1 Prozent
Quelle: EITO/Swico

Schweizer ICT-Markt wächst 2017 um 1,1 Prozent

Der ICT-Markt in der Schweiz soll im Vergleich mit der EU 2017 überdurchschnittlich zulegen. Verantwortlich dafür sind Investitionen in die IT, während die Ausgaben im Telekommunikationsbereich sinken.
17. Januar 2017

     

Der Branchenverband Swico hat zusammen mit dem European IT Observatory (EITO) – einem Projekt von Bitkom Research, bei dem Swico der Schweizer Partnerverband ist – Zahlen zum Schweizer ICT-Markt 2016 sowie Prognosen für 2017 veröffentlicht. Gemäss diesen Zahlen hatte der ICT-Markt Schweiz im letzten Jahr ein Gesamtvolumen von 30,6 Milliarden Franken. 19 Milliarden davon entfielen auf den IT-Teil, 11,7 Milliarden auf das Telekommunikations-Geschäft. Gegenüber 2015 wuchs der ICT-Gesamtmarkt 2016 um 0,2 Prozent, wobei das Wachstum ausschliesslich im Geschäft rund um IT erzielt wurde. Diese legte nämlich von 18,3 Milliarden (2015) auf 19 Milliarden zum während die Telekom-Ausgaben von 12,2 auf 11,7 Milliarden sanken.

Für 2017 rechnet EITO mit einem Wachstum des Schweizer ICT-Marktes um 1,1 Prozent auf 31 Milliarden Franken. Dabei soll der IT-Markt um 0,4 auf 19,4 Milliarden zulegen, während der C-Teil, sprich die Telekommunikation, erneut rückläufig sein wird, und zwar um 0,2 auf 11,5 Milliarden Franken. Im Vergleich mit dem EU-Raum wächst der Schweizer ICT-Markt überdurchschnittlich. EITO geht für den EU-Markt von einem Wachstum von 0,8 Prozent für 2017 aus, was einem Gesamtvolumen von 693 Milliarden Euro entspricht. Auch hier wird das Wachstum einzig durch die IT getrieben, das Telco-Geschäft ist rückläufig.


Betrachtet man den Schweizer ICT-Markt 2016 mit seinem Volumen von 30,6 Milliarden Franken im Detail, zeigt sich, dass der grösste Brocken (33,1%) auf das Geschäft mit IT-Services entfällt. Dahinter folgen Carrier-Services mit 30,6 Prozent, vor Software mit 19,3 Prozent. Der Softwareanteil in der Schweiz ist dabei überdurchschnittlich hoch – in der EU liegt er zum Beispiel lediglich bei 13,2 Prozent. IT-Equipment macht in der Schweiz 9,4 Prozent aus, Telekom-Equipment 7,5 Prozent.
Bei der Betrachtung des 19-Milliarden-Volumens des Schweizer IT-Marktes (ohne Telekom) betrug das Umsatzwachstum im Software-Geschäft 2016 4,8 Prozent, für 2017 geht man von 4,7 Prozent aus. Beim IT-Service-Geschäft berichtet EITO von einem 2016er-Wachstum von 2,8 Prozent, 2017 soll es bei 3,1 Prozent liegen. Und bei der IT-Hardware wurde im letzten Jahr überraschend ein Umsatzwachstum von 2,6 Prozent verzeichnet – bedingt unter anderem durch höhere Durchschnittspreise bei den Endgeräten. Für 2017 rechnet man wie bereits 2015 (minus 3,7%) wieder mit einem Umsatzrückgang, dieses Mal von 4 Prozent. Stückzahlenmässig ist das Client-Geschäft (PC/Notebooks/Tablets) bereits 2016 um 5 Prozent auf 2,1 Millionen Stück geschrumpft. 43,6 Prozent aller verkauften Geräte waren Notebooks, 35,1 Prozent Tablets und 21,3 Prozent Desktops. Für 2017 rechnet man mit einem Rückgang der Stückzahlen um 3 Prozent.

Im Telekom-Geschäft betrug der Umsatzrückgang 2016 4,6 Prozent, was im Volumen von 11,7 Milliarden resultierte. 2017 soll das Volumen um 1,2 Prozent auf 11,5 Milliarden sinken. Wachstum gab es 2016 einzig bei den Datendiensten, die um 2,5 zulegten und denen auch für 2017 ein Wachstum von 2,7 Prozent vorausgesagt wird. Der Umsatz mit Sprachdiensten sank 2016 derweil um 3,8 Prozent und soll 2017 4 Prozent verlieren, während der Umsatz mit Telekom-Equipment 2016 um 16,8 Prozent abnahm. 2017 soll der Rückgang hier nur noch 3 Prozent betragen.


EITO hat zudem auch den Schweizer Markt für Smartphones etwas genauer angeschaut, die 2016 92,3 Prozent aller verkauften Mobiltelefone ausmachten. 2016 wurden hierzulande 3,3 Millionen Smartphones verkauft, was einem Rückgang von 9,1 Prozent gegenüber 2015 entspricht. 2017 soll der Rückgang dann 3,3 Prozent betragen, was einen Absatz von 3,2 Millionen Smartphones ergibt. (mw)


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