Neue Services mit Lancom-Cloud
Quelle: Lancom Systems

Neue Services mit Lancom-Cloud

Mit der Lancom Management Cloud will Lancom Systems die Netz-Aufstellung automatisieren und ändert damit auch die Arbeit seiner Reseller.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2017/01

     

Lancom Systems will die Art und Weise, wie Netze aufgebaut und gepflegt werden, grundlegend verändern. "Wenn man den Betrieb und die Installation vieler Netzinfrastrukturen anschaut, dann stellt man fest, dass viel menschliche Arbeitszeit von Spezialisten aufgewendet werden muss. Etwa, um neue Anwendungen auf Netzen möglich zu machen oder um Änderungen der Konfigurationen bei den Geräten vorzunehmen", erklärt Stefan Herrlich, geschäftsführender Gesellschafter von Lancom Systems, im Gespräch mit "Swiss IT Reseller" die Beweggründe hinter diesem Vorhaben.


Immer mehr Geräte wie Smartphones, Notebooks oder Tablets mit immer mehr Apps und Anwendungen müssen ans Netzwerk angeschlossen werden, so Herrlich weiter. Dies fordere die darunter liegenden Netze extrem, etwa bezüglich Bandbreite oder Qualität der Übertragung, insbesondere jedoch hinsichtlich ihrer Komplexität. "Uns war klar, dass diese enormen Herausforderungen eines ganz neuen Ansatzes bedurften", führt Herrlich aus. "So entstand die Idee, Software-defined-Technologien konsequent auf alle Bereiche eines Netzes – also WAN, LAN und WLAN – zu applizieren und das mit Cloud-Technologien zu verbinden." Das Ergebnis ist die Lancom Management Cloud (LMC), die sowohl in einer Private- als auch in einer Public-Cloud-Version zur Verfügung steht. Sie bietet ganzheitliches SD-WAN, SD-LAN und SD-WLAN.

Komplette Automatisierung

Das Ziel der Lancom Management Cloud ist es, die arbeitsintensiven Prozesse der Aufstellung und Änderung der Netz-Konfigurationen komplett zu automatisieren. "Gleichzeitig wollen wir diese Arbeitsprozesse so gestalten, dass auch Leute, die keine spezifische Ausbildung oder Zertifizierung in diesem Bereich haben, in der Lage sind, neue ­Diens­te aufzusetzen", so Herrlich. So soll es laut seiner Aussage auch für einen Laien möglich sein, in wenigen Minuten ein WLAN-Netz an 2000 Standorten zu konfigurieren und auszurollen. "Dazu müssen lediglich fünf, sechs Fragen beantwortet werden, etwa wie das Netz heissen soll, auf welcher Frequenz es laufen soll und wie man es sichern will", erklärt er weiter. Die Management Cloud erkennt danach, was in den Switches, Routern und Access Points gemacht werden muss, um genau diese Anforderungen umzusetzen und rollt die entsprechenden Konfigurationen aus. "Die ganze Arbeit, die heute ein Engineer macht, wird auf einen Bruchteil reduziert. Zudem wird die Qualität erhöht, weil weniger Fehler passieren als bei manuellen Arbeiten", verspricht Herrlich.

Neue Arbeitsfelder für Partner

Dass damit für Lancom-Servicepartner ein Teil ihrer klassischen Arbeit entfällt, dessen ist man sich durchaus bewusst. Laut Herrlich überwiegen jedoch die Chancen: "Mit der Management Cloud können unsere Partner wesentlich mehr Projekte mit demselben Personalbestand fahren. Und sie sind wettbewerbsfähiger gegenüber Partnern, die weiterhin in einem traditionellen Modell arbeiten, weil sie die ganzen Leistungen den Kunden wesentlich preisgünstiger anbieten können."

Zudem sei die Management Cloud so aufgesetzt, dass es für Reseller einfach sei, das Ganze als einen gemanagten Service anzubieten. Damit unterstütze man einen wesentlichen Trend: weg vom reinen Hardware-Vertrieb hin zu Software und Services, und man generiere neue Geschäftsmöglichkeiten für den Channel. Die Rede ist dabei etwa von SLAs oder Reporting- und Monitoring-Angeboten. Ausserdem komme der Reseller so weg von seinem Einmal­geschäft und generiere wiederkehrende Service-­Einnahmen sowie eine langfristige Bindung an den Kunden.


Denn auch wenn die Management Cloud so einfach aufzusetzen ist, dass es eigentlich keinen Servicepartner mehr braucht, so ist sich Herrlich sicher, dass der Grossteil der Kunden weiterhin auf die Hilfe der Partner setzen wird: "Bei der Mehrheit unserer Kunden stehen IT-Mitarbeiter vor der Aufgabe, ihr Unternehmen bei der digitalen Transformation zu unterstützen, statt sich um das Blech zu kümmern. Netzwerkinfrastruktur soll also ähnlich wie Wasser oder Strom eingekauft werden und wird zunehmend zur Commodity."

Also für die breite Masse

Bei der Verbreitung der Lancom Management Cloud setzt das Unternehmen auch auf die Hilfe von Distributoren. So wurde hierzulande in der zweiten Hälfte 2016 eine Distributions­vereinbarung mit Also Schweiz unterzeichnet. "Wir arbeiten in der Schweiz seit vielen Jahren mit den zwei Distis Afcom und Swizzconnexx zusammen, die aber einen sehr spezifischen Fokus haben. Mit Also versuchen wir nun, unsere Produkte und Lösungen einer breiteren Masse zugänglich zu machen", so Herrlich.

Ausgelaufen ist derweil die hiesige Zusammenarbeit mit Infinigate, die Anfang 2015 geschlossen wurde. Herrlich erklärt: "Nach einer sehr erfolgreichen Zusammenarbeit mit Infinigate in Deutschland haben wir die Partnerschaft Anfang 2015 auf die Schweiz ausgeweitet. Allerdings nicht mit dem gewünschten Erfolg."


Um die bestehenden Partner für die Lancom Management Cloud zu rüsten, setzt das Unternehmen aktuell Demo-Account-Zugänge ein. "So können sich Partner mit der Technologie auseinandersetzen und die Möglichkeiten prüfen", führt Herrlich aus. Zudem bietet Lancom sowohl Webinare als auch Onsite-Trainings an, und die Partner werden vor allem am Anfang vor Ort von Field Application Engi­neers von Lancom begleitet. Aktuell werden in Deutschland Beta-Tests gefahren und die ersten Pilotkunden auf die Lancom Management Cloud aufgeschaltet; die definitive Lancierung wird für den 1. Mai 2017 angestrebt. Bis dahin gibt es noch viel zu tun. So soll etwa ein Schweizer Hosting­partner für eine lokale Public Cloud gefunden werden.

Über Lancom Systems

Lancom Systems wurde 2002 gegründet und ist ein privat geführtes, deutsches Unternehmen. Der Netzwerkspezialist bietet ein umfassendes Lösungsportfolio für WAN, LAN und WLAN und legt seinen Fokus auf den europäischen Markt. Die Entwicklung von Software und Hardware erfolgt von Lancom Systems selbst und in Deutschland. Das Unternehmen befindet sich in Händen der Gesellschafter Ralf Koenzen, Stefan Herrlich, Rohde & Schwarz sowie einem Privatinvestor. Aktuell beschäftigt der Netzwerkspezialist rund 300 Mitarbeiter. 2016 war das erfolgreichste Jahr in der Firmengeschichte mit einem Umsatzwachstum von 23 Prozent. (abr)


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