Der Vertriebler: Jörg Säurich, Lenovo Schweiz
Quelle: Lenovo Schweiz

Der Vertriebler: Jörg Säurich, Lenovo Schweiz

Jörg Säurich, Leiter Channel und SMB bei Lenovo Schweiz, wollte nie in den Vertrieb - und ist trotzdem dort gelandet - und mag Fotografie, Autos, Reisen und das Tessin.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2018/06

     

Wenn man ihm in jungen Jahren gesagt hätte, dass er einmal im Vertrieb landen würde: Er ­hätte wahrscheinlich laut gelacht und abgewinkt. Die Rede ist von Jörg Säurich, heute Leiter Channel und SMB bei Lenovo Schweiz. "Nach meinem Studium des Wirtschaftsingenieurswesens wollte ich unbedingt ins Produktmanagement, das war schon immer mein Traumberuf", erinnert sich der Deutsche. "Dräger, wo ich während meiner Studien­zeit bereits gearbeitet hatte, wollte aber, dass ich zuerst ein, zwei Jahre Erfahrung im Vertrieb sammle. Das kam für mich jedoch nicht in Frage." Auch wenn er heute nicht mehr genau weiss, wieso er sich so gegen eine Vertriebstätigkeit stemmte, war die Bedingung von Dräger für Jörg Säurich dazumal Grund genug, sich nach einer anderen Stelle umzusehen. Dass ihn dann bereits sein erster Job nach dem Studium dennoch unweigerlich auch zum Vertriebler machen würde, konnte er damals noch nicht erahnen. Jörg Säurich landete nämlich in Rheinfelden, ­nahe der Schweizer Grenze, als Produktmanager für Elektrokardiografie bei einem Unternehmen für Medizintechnik, Sulzer Medica. "Hier habe ich schon nach kurzer Zeit den Vertrieb unterstützt und später sogar die Vertriebsleitung übernommen. So bin ich Richtung Vertrieb gerutscht", berichtet der heute 48-Jährige schmunzelnd.


Nachdem er sein gesamtes bisheriges Berufs­leben von der Ausbildung an in der Medizintechnik verbracht hatte, wollte er nach rund drei Jahren etwas Neues sehen. Und da er bereits so nahe an der Schweizer Grenze arbeitete, schaute er sich auch hierzulande um. "Schliesslich hatte ich von IBM in Zürich ein Angebot für einen Vertriebsjob und stellte mich zudem noch bei Siemens, ebenfalls in Zürich, vor." Beworben für eine Stelle im Produktmanagement für elektromechanische Komponenten, offenbarte ihm die Personalleiterin zu Beginn des Bewerbungsgesprächs dann aber, dass diese Stelle bereits vergeben sei. "Sie bot mir allerdings als Alternative eine Stelle als Produktmanager für Netzwerkkomponenten an. Und da ich grundsätzlich offen bin, habe ich diesen Job angenommen."

In der IT, in der Schweiz und im Vertrieb

Und so war Siemens für Jörg Säurich mit 29 Jahren gleich in dreifacher Hinsicht ein prägender Wendepunkt in seinem Leben: Er verlegte seinen Wohnsitz in die Schweiz, landete in der IT, und seine Leidenschaft für den Vertrieb wurde endgültig entfacht. "In meinen Jahren bei Siemens ­habe ich verschiedene Funktionen inne gehabt, unter anderem auch im Vertrieb", so Jörg Säurich. "Irgendwann kam ich an einen Punkt, an dem ich gemerkt habe, dass der Vertrieb – und speziell der Lösungsvertrieb – spannend sein kann. Die Zeit bei Siemens hat mir gezeigt, dass Vertrieb nicht einfach bedeutet, dem Kunden etwas anzudrehen, sondern mit dem Kunden zusammen eine Lösung zu entwickeln, von der beide Seiten überzeugt sind. So befand ich: Wenn das auch Vertrieb sein kann, dann bin ich hier richtig."

Nach rund 14 Jahren bei Siemens, zuletzt als Geschäftsführer von Siemens Enterprise Communications, wechselte Säurich 2012 als Geschäftsführer zu Avaya Schweiz – "nach diesen ganzen Jahren bei Siemens wollte ich eine andere Firma kennenlernen" – und schliesslich für knapp zwei Jahre zu Microsoft, wo er im Channel für den ERP- und CRM-Vertrieb zuständig war.


"Danach war es für mich Zeit für eine Pause. Ich habe mir bewusst Zeit gelassen, etwas ­Neues zu finden und viel Zeit in meiner Ferienwohnung in Italien verbracht", erklärt der 48-Jährige. Anfang September 2017 trat er schliesslich seine aktuelle Stelle als Leiter Channel und SMB bei Lenovo Schweiz an. "Das Ganze ist spannender und komplexer, als man von aussen glaubt", betont Jörg Säurich. Gefallen findet er insbesondere an der Unternehmenskultur: "Lenovo ist ein chinesisches Unternehmen, versucht aber nicht, die chinesische Kultur auch hier in Europa um jeden Preis durchzusetzen. Und das macht einen grossen Teil des Erfolges aus."

La dolce Vita

Erholung von seinem Berufsalltag findet Jörg Säurich in seiner Ferienwohnung in Italien. Wann immer möglich, verbringt er seine Wochenenden dort am Lago di Lugano auf der italienischen ­Seite. Diese Gegend hat es ihm angetan: "Wenn ich durch den Gotthard fahre und auf der anderen Seite wieder rauskomme, habe ich das Gefühl, dass ich in einer anderen Welt bin. Das mediter­rane Lebensgefühl gefällt mir, ebenso wie die verschiedenen Seen, die tollen Landschaften sowie die alte Architektur in den Ortschaften." Nach seiner Pensionierung soll es dann auch nicht zurück nach Deutschland gehen – "nach aktuell 19 Jahren in der Schweiz ist mein Lebensmittelpunkt eindeutig hier" –, sondern ins Tessin. "Ich spreche allerdings noch kein Italienisch, möchte dies aber noch lernen."


Als stark visueller Mensch, wie er sich selbst bezeichnet, ist die Fotografie ebenfalls eine Leidenschaft des 48-Jährigen. Wildtiere sind hier sein Steckenpferd – "vor allem in Afrika". Dabei hat es ihm Namibia besonders angetan. "Hier findet man eine wunderschöne Landschaft mit sehr speziellem Licht sowie viele Wildtiere". Wunsch­reiseziele, gerade in Kombination mit der Fotografie, auf Jörg Säurichs Liste sind Madagaskar und Neuseeland – "auch hier stelle ich mir die Landschaft- und Tier-Kombination sehr schön vor". Aber auch diverse Städte, wie etwa New York – "da war ich noch nie" – möchte er gerne noch besuchen.
Geerbt hat er seine Passion für die Fotografie von seinem Vater. Als sich dieser Anfang der 80er-Jahre eine neue Kamera kaufte, bekam Jörg Säurich dessen alte geschenkt. "Zum Beruf machen wollte ich die Fotografie aber nie, denn ich fürchte, dass ich mir dann die Freude an diesem Thema verderbe." Finden seine Motive allerdings Anklang – die Basler Kantonalbank etwa hat sein Weihnachtsfoto von Zürich für ihre Weihnachtskarten für die Zürcher Kunden verwendet –, macht ihn das durchaus stolz.


Ebenfalls von der Familie mitbekommen hat er seine Begeisterung für Autos. "Meine ­Cousins, mein Bruder und mein Vater: Alle hatten immer mit Autos zu tun. Auch ich hatte bereits einen Lehrvertrag als Automechaniker, habe mich dann aber für eine Ausbildung zum Feingeräte-Elektro­niker entschieden." Ganz losgelassen hat Jörg Säurich das Thema Auto aber nie: "Heute bin ich ein Autoliebhaber. Aber ich bastle nicht rum, ich fahre lieber. Mein Lieblingsauto ist ein Porsche 911. Und ich träume von einem 911 Oldtimer."

Jörg Säurich

Jörg Säurich ist in Lübeck aufgewachsen, zusammen mit zwei Geschwistern. Nach einer Ausbildung zum Feingeräte-Elektroniker studierte er an der Fachhochschule Lübeck bis zum Vordiplom Nachrichtentechnik und wechselte danach zum Wirtschaftsingenieurswesen. "Als Elektrotechnik-Ingenieur wäre ich wahrscheinlich in einem Labor gelandet, das wollte ich aber nicht. Ich wollte raus, kommunizieren, mit Menschen zu tun haben." Als neuer Studiengang, der unter anderem Management, Elektrotechnik, Vertrieb und BWL beinhaltet, war Wirtschaftsingenieurs- wesen daher genau passend. Während der Ausbildung für Dräger tätig, fand Säurich den Berufseinstieg nach dem Studium schliesslich bei Sulzer, bevor er über Siemens, Avaya und Microsoft bei Lenovo Schweiz landete, wo der 48-Jährige seit Anfang September 2017 als Leiter Channel und SMB amtet. (abr)


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