AOL Time Warner kontrolliert auch den Musikhandel

1. Februar 2000

     

Die Bildung des grössten Musikkonzerns der Welt wird als Joint-venture und nicht wie geplant durch eine Übernahme vollzogen. Die Warner Music Group und die britische EMI bilden ein Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in New York und London. Und: Die Kontrolle über den Vorstand von Warner EMI Music wird Time Warner respektive der neue Multimediagigant AOL Time Warner haben. Time Warner lässt sich das pro EMI-Aktie 1,65 Dollar kosten. Gesamtwert der Transaktion: rund 1,3 Milliarden Dollar. Dem Vorstand des Musikriesen gehören nämlich sechs Manager von Time Warner und nur fünf von EMI an. AOL Time Warner wird dadurch also nicht nur die herkömmlichen Vertriebskanäle für Musik, sondern auch den Online-Handel dominieren.


Bereits wird über eine noch grössere Allianz in den Medien spekuliert. Repräsentanten von Bertelsmann und Sony sollen sich in Tokio zu Verhandlungen getroffen haben, wird gemauschelt. Es entstünde ein Koloss, der die Time Warner EMI Music noch um 3 Milliarden Jahresumsatz überflügeln. Diese kommt nämlich «nur» auf 16 Milliarden Dollar. Bertelsmann-Sprecher bezeichneten die Spekulationen der «New York Post» und des «Hollywood Reporter» als «Nonsense». Vielleicht darfs aber der nächst grössere Kandidat, der Seagram-Ableger Universal Music sein? (mh)


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